Zauberhafte Zaubernuss

Garten in Trais-Horloff, Riedstr. 12 geöffnet am 15. Februar ab 14.00

Ein Besuch im Garten von Herrn Biester in Trais-Horloff – und ich war verzaubert. Man konnte eintauchen in das hin getuschte Farbenspiel, das uns auf verschlungenen Pfaden durch den ganzen Garten begleitete. Zarte, flatterhafte Blüten von hellstem, fast weißen Gelb bis zu Rot. Es war Anfang März 2019. In unserem Garten blühte das geliebte Kleinzeug mit 5-15cm Höhe, an dem wir uns sehr erfreuen. Dass es so viele Sorten der Zaubernuss gibt, wussten wir fünf gartenerfahrenen Besucher bis dahin nicht. Herr Biester hat sie in etwa 20 Jahren zusammengetragen. Er sorgt seitdem dafür, dass sie nicht höher als 2,50m werden, um das Blühen in Augen- und Nasenhöhe zu halten – denn die Zaubernuss duftet.

Mit gelbrindigem Hartriegel
Jede Blüte ein kleines Feuerwerk

Die Zaubernuss ist nur etwas für den reifen Garten, denn sie stellt recht hohe Ansprüche an den Boden. Die Erde sollte tiefgründig, durchlässig, frisch bis leicht feucht und sehr humusreich sein. Die Sträucher mögen viel Platz im Wurzelbereich. Außerdem reagieren sie empfindlich auf Trockenheit, Verdichtungen und Staunässe. Da ist Herr Bliester mit Seeuferlage im Vorteil. Sehr lehmige oder gar tonige Böden mögen sie überhaupt nicht. Gärten um Neubauten sind gänzlich ungeeignet. Man sollte die Hamamelis erst dann pflanzen, wenn die Kinder nicht mehr durch den Garten rennen oder Fußball spielen. Da die Pflanzen sehr teuer sind, gäbe es bei jedem abgebrochenen Zweig Ärger.  Zum Schutz vor Austrocknung ist eine Mulchschicht aus Rindenhumus empfehlenswert. Dabei wird auch der vorteilhafte schwach saure Boden erreicht.

Eine Sorte in leuchtendem Orangerot

Wirkung im Jahreslauf. Die Zaubernuss ist nicht nur im Frühjahr schön. Die meisten Sorten haben eine unvergleichlich leuchtende Herbstfärbung. Je nach Vorliebe wählen sie den Strauch also mit Blüte oder Herbstfärbung in der Baumschule aus.  Das sind auch die besten Pflanzzeiten. Im Sommer der ersten Jahre müssen Sie unbedingt gießen Nun brauchen Sie Geduld, denn in den ersten Jahren bewegt sich noch nicht viel. Dafür erfreut der Strauch mit wenig Pflegebedarf.
Das ausgewachsene Laub ähnelt der Haselnuss, mit der keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen

Leuchtend gelbes Herbstlaub und Chrysanthemen
Bambus sorgt für Struktur

Geeignete Pflanzplätze: Wenn Sie Platz für einen Strauch haben, der 5m Durchmesser erreicht, ist die Zaubernuss schön im Einzelstand oder als kleine Gruppe verschiedener Sorten. Wenn Sie den Winter lieber in der Wohnung verbringen, sollten die Pflanzen von dort aus sichtbar sein.
Ihr Garten hat eine Schnitthecke aus Eibe oder Kirschlorbeer?  Dann können Sie die Sträucher davor pflanzen, Abstand etwa 1,50m. Thuja (Lebensbaum) und Scheinzypresse sind dagegen ganz unverträglich. Die Blüten kommen vor dem dunklen Grün sehr gut zur Geltung. Rote Sorten sind auch vor einer Hauswand dekorativ. Vor dem sommergrünen Laub machen sich Prachtstauden wie Phloxe oder Herbstastern sehr gut, für den Herbstakzent auch Winterastern.

Pflege: In den ersten Jahren im Sommer gießen. Jedes Jahr eine Gabe Kompost vorsichtig in den Boden einharken. Das abgefallene Laub liegen lassen. Später vorsichtig nach Ihren Bedürfnissen schneiden. Ich habe einer Pflanze einen Spalierschnitt verpasst, auch das verträgt sie.

Quellen: Eigene Kenntnisse, Dr. Jobst Biester; Bezug Giessener Allgemeine
Alle Fotos Eveline Renell

Ergebnisse der Vogelzählung in unserem Garten

Erlenzeisig
Kohlmeise
Buchfink

Die oben abgebildeten Vogelarten besuchten uns in unserem Garten in diesem Winter am häufigsten.
Die offiziellen Ergebnisse der bundesweiten NaBu-Vogelzählung können Sie unter diesem Link finden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html„Bei der Stunde der Wintervögel wurden im Kreisgebiet 12628 Tiere gezählt. Spitzenreiter war der Haussperling. Das teilte der Kreisverband Gießen des Naturschutzbundes (NaBu) mit. 539 Vogelfreunde haben sich an der Aktion beteiligt, gezählt wurde in 360 Gärten“ (Quelle: pm, Gießener Allgemeine vom 30. 01. 2020). Wir selber zählen seit vier Jahren von Ende November bis Ende März vor allem an Futterstellen. Den Haussperling gab es in diesem Winter bei uns gar nicht. Die größte Anzahl Vögel (bis zu 19 gleichzeitig) zählten wir beim Erlenzeisig, gefolgt von Kohlmeise (8 gleichzeitig) und Buchfink (8 gleichzeitig). Die Blaumeise (Platz 3) ist maximal zu zweit im Garten, noch seltener die Sumpfmeise. Letzere war einige Jahre lang sehr viel häufiger als die Kohlmeise. Bis Mitte Januar kamen nur zwei Amselmännchen, Inzwischen taucht regelmäßig ein Weibchen auf.

Dompfaff männlich
Dompfaff weiblich

Täglich besuchen uns zwei Eichelhäher, an manchen Tagen sogar drei oder vier. Und auch die schönen Dompfaffen oder Gimpel sind bei uns häufig zu sehen. Sie kamen sogar schon Ende November, während sie üblicherweise erst Ende Dezember anfliegen. Männchen und Weibchen sind wunderbar von einander zu unterscheiden. Aber beide tragen das schwarze Pfaffenbarett, das diesem Vogel zum Namen verhalf. Normalerweise sind es zwei, gelegentlich auch drei Paare. Der Bergfink trat in diesem Winter sehr selten und nur einzeln in Erscheinung. Vor einigen Jahren gab es im Lahn-Dill-Kreis ganze Schwärme, da waren es auch bei uns mehr. Nur der sonst zuverlässige Kernbeisser beehrte uns in diesem Winter noch kein einziges Mal.

Eichelhäher
Bergfink

Weitere Gartenbesucher waren (in absteigender Folge): Kleiber, Rotkehlchen, Buntspecht, Grünfink, Zaunkönig, Gartenbaumläufer, Tannenmeise, Elster, Schwanzmeise, Bussard.
Auf der Homepage des NaBu – siehe Link – befindet sich auch eine interaktive Karte. Dort können Sie zum Beispiel die jeweiligen Zahlen für den Kreis Gießen einsehen. An welcher Adresse gezählt wurde, ist jedoch seit diesem Jahr nur noch ungenau erkennbar. Datenschutz – auch für Vögel.

https://www.giessener-allgemeine.de/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html
Eigene Beobachtungen
Alle Fotos NaBu siehe oben.

Der Friedhof ist kein toter Ort

Nicht jammern, dass es keine Insekten – und weniger Vögel – gibt,
sondern etwas dagegen tun!

Wo? Auf dem Friedhof zum Beispiel

So tot muss kein Grab sein
Blühende Christrosen für Hummeln

Auf dem rechts abgebildeten Grab steht eine blühende Christrose, die schon Nektar für ganz frühe Hummeln liefert. Daneben wächst Schneeheide. Auch sie ist bei Hummeln sehr beliebt, allerdings mehr in der violetten Form, wie sie das Foto unten zeigt.

Die Christrose hat immergrüne Blätter. Diejenigen mit braunen Stellen kann man bald heraus schneiden, es wachsen genügend neue nach. Die Schneeheide bekommt nach der Blüte – am besten im April- einen Rückschnitt. Dann hat man ganzjährig eine ansehnliche Pflanze.

Fotos Eveline Renell