Möchten Sie ohne Decke im Freien schlafen?

Nutzen Sie das tolle Herbstlaub für den Garten

Zusammengekehrt, aber nicht weggeworfen

Die Frage stelle ich mir in jedem Jahr, wenn ich nackte Gartenbeete sehe. Was früher der Schnee übernahm, müssen wir jetzt tun. Entweder durch Anbau von Gründüngung, die bei Frost erfriert und auf dem Beet liegen bleibt. Oder, indem man das Herbstlaub zusammenkehrt und auf den Beeten ausbreitet.
Und wer schläft da im Freien, wenn der Boden unbedeckt bleibt?

Bakterien – sehen wir nicht =,001 bis 0,005 mm
Pilze – ihr Myzel sehen wir und wir riechen sie, Pilzgeflecht 0,001mm bis mehrere Meter
Verschiedene Einzeller wie Amöben und Geißeltierchen 0,005 bis 0,5mm
Fadenwürmer (Nematoden) 1-50mm lang
Springschwänze = flügellose Insekten 0,1 bis 9mm, zernagen Falllaub
Asseln, kleine Krebse, 8-12mm lang, unter Blumentöpfen, machen aus Pflanzenresten Humus
Gliederfüßler (= Spinnen, Insekten, Milben, u.a.) zerkleinern, transportieren Mineralstoffe
Regenwürmer, etwa 2500 kg pro ha Ackerland, produzieren Wurmhumus

Alle Bodenlebewesen zusammen bezeichnet man als Edaphon (abgeleitet vom griechischen Wort für Erdboden) Das Edaphon, also sämtliche im Boden lebenden Organismen, kann in einem Wald ein Gewicht von rund 25 Tonnen pro Hektar erreichen. Wird der Wald gerodet und als Ackerland genutzt, verringert sich das Edaphon schnell auf vier bis fünf Tonnen pro Hektar. Bodenleben

Fast alle lieben Feuchtigkeit. die finden sie unterm Laub. Das Laub wärmt sie und den Boden. Je wärmer es ist, umso aktiver sind diese Lebewesen. Auf Beeten, die mit Laub bedeckt sind, wird der Boden bei Starkregen nicht weggeschwemmt bzw. nicht verdichtet.
Falls Sie Blumenzwiebeln gesteckt haben, so wachsen die unbeirrt unterirdisch weiter, indem sie erst mal Wurzeln bilden. Das funktioniert umso besser, je wärmer der Boden noch ist. Auch abgefallene, keimende Blumensamen bilden kräftige Wurzeln, die später bei der ersten Frühlingstrockenheit viel besser Wasser ziehen können. Im Wesentlichen helfen Sie mit einer Laubdecke jedoch allem, was natürlicherweise im Boden lebt, sich von Pflanzenresten inklusive Herbstlaub ernährt und nebenbei wunderbaren Kompost daraus macht.

Also gönnen Sie sich etwas weniger Arbeit, indem Sie das Laub auf den Beeten liegen lassen. Vom Rasen sollten Sie es mit dem Rasenmäher entfernen. Das gehäckselte Laub ist gut für die Beete mit Schneeglöckchen oder andere Frühblüher, weil es zu deren Blütezeit fast zerfallen ist und nicht abgeharkt werden muss. Die Bäume haben große Mengen an Mineralstoffen aus dem Boden gezogen, die sie mit abgefallenen Laub wieder abgeben. Nutzen Sie diesen Schatz! Für die Tonne ist er zu schade.





Mit leuchtenden Farben gegen den November-Blues

Mein Hobby: Winterastern

Chrysantheme `Brennpunkt´

So ähnlich wie `Brennpunkt´ sahen die Winterastern aus, die mir meine Oma in meiner frühen Kindheit zum Geburtstag schenkte. Später wohnte die Oma weit weg; aber die Liebe zu den Chrysanthemen blieb. Seit ich in Fellingshausen wohne und nicht mehr berufstätig bin, tobe ich mich mit diesem Hobby richtig aus.. Inzwischen sind es nahezu 50 Sorten, die in unserem Garten blühen.

Chrysanthemum heißt übersetzt Goldblume. Die Pflanze ist in ihrem Heimatland China seit etwa 2500 Jahren in Kultur und seit etwa 1200 Jahren in Japan, wo sie jahrhundertelang nur in den kaiserlichen Gärten und in den Gärten hoher Adeliger gepflanzt werden durfte. Nach Europa kam sie vor 240 Jahren, musste aber immer wieder neu eingeführt werden, da sie oft erfror. Erst um 1930 kamen zuverlässig frostfeste Sorten nach Deutschland. Ihre Einführung wurde durch den Potsdamer Staudengärtner Karl Förster sehr gefördert. Nach den Frühlings-,Sommer- und Herbstastern erhielt sie den passenden Namen Winteraster. Viele Sorten blühen nämlich erst oder noch im Dezember. Wer sie wie ich in Töpfe und Kübel pflanzt und später vor Regen geschützt aufstellt, kann sich auch bis Anfang Januar an einzelnen Sorten erfreuen.

Momentan kann man sich noch blühende Pflanzen in der Baumschule Rinn bei Herrn Nobbmann anschauen. 2019 erhielt er ganz viele Stecklinge von mir. Auch in unserem Garten dürfen Sie gucken: 80140, bitte vorher anrufen. Zum Auspflanzen ist der jetzige Zeitpunkt allerdings schlecht. Die Stauden würden nicht mehr genügend Wurzeln bilden.
Also besser so vorgehen: angucken – auswählen – merken und im nächsten Jahr zwischen Mai und Juli die Pflanzen kaufen und einsetzen. Dann hat auch in Ihr Garten das richtige Mittel gegen November-Blues.

Hagebutten = vom Strauch in die Speisekammer

Von links nach rechts:
Hagebutten-Apfel-Essig, Hagebuttenlikör, Hagebuttengelee, Hagebuttenöl, davor ein Hagebuttensträußchen

Manche Leute halten die Hagebutten für einen eigenständigen Strauch. In Wirklichkeit sind die Hagebutten die Früchte der Rosen. Wer nicht im Herbst alles abschneidet, kann sich an den Früchten der meisten Gartenrosen freuen. . Form und Farbe sind so unterschiedlich, dass man daraus schöne Dekoration fertigen kann. Oder man lässt sie einfach stehen. Nach dem ersten Frost bieten sie viele willkommene Mahlzeiten für unsere Gartenmitbewohner. Vögel stehen auf rot.
Sogar die Früchte der wilden Rosen, die man beim Spaziergang sieht, sind ganz unterschiedlich. Auch in der Natur existieren verschiedene Arten von wilden Rosen. Wie alle Fruchtbäume und -Sträucher tragen sie nicht in jedem Jahr gleich viel. Wir haben einen Spaziergang bewusst genutzt, um ein 500ml -Eimerchen zu füllen und ein paar Zweige zu schneiden. Das Ergebnis sehen Sie in den folgenden Fotos.

Hagebuttenlikör: Man nehme:
500g reife (weiche) Hagebutten, schneide Blüten- und Stielansätze ab und mische sie mit
150g Rohrzucker + 1/4 Zimtstange, 4 Gewürznelken, je 1/4 abgeriebene Zitronen-+Orangenschale (ich habe gezuckerte Zesten =streifig geschnittene Schalen verwendet und lasse die Mischung 24 Stunden Saft ziehen; Die Mischung wird in ein großes Glas gefüllt, der Restzucker mit dem Weinbrand gelöst und mit 750ml Weinbrand aufgefüllt, Glas verschließen und zweieinhalb Monate hell aufstellen. Absieben und nochmal 4 Wochen ruhen lassen. Zum Trinken und Verschenken erst ab Februar geeignet,.

Hagebuttenöl Man nehme:

125g Hagebutten, zerkleinern und antrocknen lassen (einige Tage an der Luft oder 3 Std. bei 40°C im Backofen mit geöffneter Tür)
in Glas füllen und mit 250ml Mandelöl auffüllen. Mandelöl ist billiger als das von mir verwendete Mohnöl. Wir waren aber kurz vorher in Germerode/Hoher Meißner, wo viel Mohn angebaut wird.
Etwa 1 Woche bei Zimmertemperatur stehen lassen, absieben, anschließend nochmal durch ein Kaffeefilter laufen lassen, damit auch die Härchen entfernt werden, in dunkle Flaschen füllen – fertig.
Hagebuttenöl ist ein gutes Hautpflegemittel, wobei im Wesentlichen das Öl wirkt, Von der Hagebutte erhält es eine leichte Tönung durch herausgelöste Carotinoide.

Fotos: Eveline Renell

Die Sache mit den Kürbissen…

…könnte ja in Biebertal mit seinem keltischen Dünsberg durchaus Sinn machen, denn Halloween geht auf das k e l t i s c h e  Fest Samhain zurück. Das keltische Jahr beginnt in der Nacht zum 1. November mit dem Fest Samhain. Die Kelten waren der Überzeugung, in dieser Nacht Zugang zu den Bewohnern der Anderswelt und der Parallelwelt Sid (Elfenhügel und Tor zur Unterwelt) zu haben.  Das Samhain-Fest symbolisierte die letzte Ernte. Der Sommer wurde mit einem Feuer verabschiedet und das dunkle Halbjahr begrüßt. Aus diesem Grund verkleidete man sich mit abschreckenden Kostümen – auch, um nicht von den Geistern verstorbener Ahnen erkannt zu werden. Irische Einwanderer brachten diesen Brauch Mitte des 19. Jahrhunderts in die USA mit. Da in Nordamerika die Heimat der Kürbisse liegt, ging man dazu über, abschreckende Fratzen aus Kürbissen statt wie bisher in Irland – und auch einigen deutschen Regionen- aus Rüben zu verwenden.
Mein Vater baute Anfang der 70er Jahre im Kreis Hanau im Auftrag einer Hamburger Saatgutfirma den Ölkürbis an, außerdem Sonnenblumen. Beides war in dieser Zeit so ungewöhnlich, dass die Felder Ziel des Sonntagsausfluges der Dorfbewohner waren. Als wir in den 90er Jahren regelmäßig Urlaub in Nordholland machten, erfreuten uns die Stellagen mit einer Vielzahl von Kürbissorten vor den Bauernhöfen. Erst mit Beginn des neuen Jahrtausends schwappte diese Welle nach Deutschland über, sicher beflügelt durch das Weltgrößte Kürbisfestival in Ludwigsburg, das seit 2000 regelmäßig stattfindet.


Mit Hokkaido und Butternut waren auch solche Leute zu gewinnen, denen Kürbis süßsauer stets ein Greuel war.

Man schätzt, dass es etwa 800 Kürbissorten gibt. Für unseren Verzehr sind drei Arten wesentlich:

  • Riesenkürbis (Cucurbita maxima) (Hokkaido, Roter und Gelber Zentner, Atlantischer Gigant)
  • Moschuskürbis (Cucurbita moschata) (Butternut, Muscade de Provence)
  • Gartenkürbis (Cucurbita pepo) (Zucchini, Steirischer Ölkürbis, Spaghettikürbis, Jack-o-lantern)
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist blauer-Holzkuerbis.jpg-1000-768x1024.jpg
Links: Hahnenblauer Hockerido in Amöneburg
Oben: Frische Ernte, in einem Hof in der Bieberstraße

Der Hokkaido (Gesprochen Hok -kai -do) ist vor allem deshalb beliebt, weil er nicht geschält werden muss. Für den Anbau auf dem Balkon  eignen sich Zucchini oder C. pepo `Courge Pomme dÓr´. Gut lagerfähig sind eigentlich nur Sorten von C. maxima, vor allem `Marina di Chioggia´, ansonsten die hier noch nicht aufgeführten Kalebassen (Lagenaria siceraria). Wer gerne Rohkost isst, wird bei allen drei Arten (siehe oben über den Fotos) fündig. Gut geeignet sind `Sugar Pie´, `Muscade de Provence´ oder `Black Forest´ und `Buttercup´.

Die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten für eine große Kürbisauswahl gibt es auf dem Gießener Wochenmarkt oder im „Strohlädchen“ in Wettenberg, Im Boden 1 (vor der Gesamtschule Gleiberger Land). Etwas weiter entfernt ist der Johanneshof in Lich-Eberstadt, dessen Hofladen (und auch die  Kürbisausstellung) von 8.00 – 18.00 geöffnet ist.
Familie Müller aus der Schillerstraße 55 in Langgöns bietet über 40 Sorten an.

Quellen: Samhain
Kürbiskatalog Janzen Zaden

Fotos oben Ulrike Scherdin, unten Eveline Renell

Mit Spaß und Saft die Abwehrkräfte stärken

Die beiden haben sichtlich Spaß beim Entsaften der Äpfel mit dem alten, voll funktionsfähigen Entsafter aus den 50er Jahren. Vor allem, weil manchmal ein Stück in die Küche fliegt, wenn der Stopfen nicht rechtzeitig draufgedrückt wird.

Die Fotos unten zeigen den Rückstand aus dem Sieb, wenn wir mehrere Obst- und Gemüsearten entsaftet haben. So bunt und vielfältig sind auch die Inhaltsstoffe, die man mit diesem Saft zu sich nimmt. In den Wintern, in denen wir täglich ein Glas getrunken haben (etwa 125ml), hatten wir nie eine Erkältung.

Was Sie für den Saft verwenden, ist Ihre Sache. es sollte nur so vielfältig wie möglich sein, also von Wurzelgemüsen wie Möhren, Bete. Sellerie, Rettiche über Stängel- und Blattgemüse wie Zwiebeln, Kohlrabi, Kohl bis hin zu Blüten und Fruchtgemüsen wie Brokkoli Tomaten und Paprika. Gemüse, die roh giftig sind, wie Auberginen und Bohnen, gehören auch nicht in den Saft. Aus Geschmacksgründen ist immer ein Apfel dabei, im Winter auch mal ein Stück Orange (ohne Schale). Verwenden Sie die Lebensmittel, die im Jahreslauf gerade erntereif sind.

Der Saft ersetzt für uns eine Mahlzeit, in der Regel die Mittagssuppe. Er soll langsam getrunken werden. Anders als so ein Gemüsesaft, enthalten Smoothies vor allem Früchte, von denen man dann leicht zu viel verzehrt und damit die Zuckerzufuhr übertreibt.
Wichtig für Säfte und Smoothies: Frisch zubereiten, nicht kaufen!

Und noch ein Tipp für den Garten: Wenn man den Rückstand mit zerkleinerten Bananenschalen, mit Zwiebel- oder Kartoffelschalen und Kaffeesatz mischt und in die Gartenerde leicht einarbeitet, machen alle Regenwürmer Luftsprünge.

Spätherbst in unserem Garten

Manche Leute räumen ihren Garten schon im September für den Winter auf. Wir genießen es dagegen, wenn in jedem Monat etwas blüht, eine schöne Form oder Farbe zeigt. Gehen Sie mal mit Fotografenaugen durch Ihren Garten – oder die Natur.

Jetzt gibt es viele Früchte, auch zur Dekoration wie z.B. die Hagebutten, der Feuerdorn oder die Silbertaler, mit denen sich auch filigrane Bastelarbeiten machen lassen. Früchte und Samen sind kostenloses Tierfutter. Himbeeren gibt es in vielen Sorten, z.B. in unserem Garten die ´Autumn Bliss´, die noch im November reife Früchte trägt. Die Blütezeit des Efeublättrigen Alpenveilchens ist fast vorbei, aber jetzt treiben die sehr dekorativen Blätter, die erst im Mai absterben. Und sie mögen es trocken!

Mit der Freilandchrysantheme `Zimtstern´ kündige ich die
Fotogalerie des Monates November an

Fotos: Eveline Renell

Regional in Biebertal: Jetzt ist Apfelsaison

…und am Sonntag den 18. Oktober ist Apfeltag bei der Baumschule Rinn

Äpfel und Birnen, frisch geerntet bei Rinn in Heuchelheim und von Familie Sauerbier vom Warthof bei Grünberg (http://www.warthof-obst.de/)

Ein frisch geernteter Apfel schmeckt einfach unvergleichlich. Aber wenn der eigene Baum nicht trägt oder man keinen hat? Dann muss man Äpfel kaufen. aber sowohl Rewe als auch Edeka haben nur wenige Apfelsorten aus Deutschland, dafür genügend aus Italien, Frankreich, Südafrika, Chile… Doch es sind immer die selben ca. 20 Sorten. Die Handelsketten kaufen ein, was der Kunde wünscht. Wir haben Glück: Zu einheimischen Äpfeln und Birnen ist es so nah, dass man mit dem Fahrrad hinfahren kann, In der Verkaufshalle bei Rinn liegen stets andere Sorten zum Verkauf bereit, das was eben gerade gepflückt wurde. ich habe mir heute einen Beutel Karmijn de Sonnaville´ mitgenommen. Der Apfel ist so was von saftig, hat ein tolles, würziges Aroma mit einem guten Säure-Süße-Verhältnis. Im Foto sieht man daneben die `Goldparmäne´. Vertragen Sie etwa keine Äpfel? Dann probieren Sie diese Sorte. Rinn bietet übrigens auch Apfelbaum-Pflanzen von solchen verträglichen Sorten an, z.B.`Freiherr von Berlepsch´. Das ist zugleich ein guter Backapfel, erleidet wenig Geschmacksverlust, wenn man ihn selber einlagert und hat einen bemerkenswerten Vitamin C-Gehalt, nämlich über 20mg/100g.

Die Äpfel können Sie während der ganzen Saison zu den Gärtnerei-Öffnungszeiten kaufen. Am Sonntag wird die oben im Bild noch leere Ausstellungshalle gefüllt und erfüllt sein mit der Farbe und dem Duft vieler Sorten. von Rinn, dem Warthof und aus unserer Umgebung. Ein Pomologe bestimmt am Nachmittag die von Ihnen mitgebrachten Sorten. Dazu braucht er 3-4 Äpfel in unterschiedlicher Grüße und einen noch belaubten Zweig, an dem auch die Fruchtknospen fürs nächste Jahr zu erkennen sind.

Übrigens: Der im Foto rechts abgebildete Zierapfel ist so recht für kleine Gärten geschaffen. Er hat eine schöne Blüte, bleibt klein und ist keineswegs nur zur Zierde. Kochen Sie die Früchtchen 2-3 Minuten in Zuckersirup und füllen Sie beides in ein Schraubglas. Eine leckere Beilage zu Wild oder Sauerbraten und ein schönes Mitbringsel im Advent, macht sich nämlich auch gut in heißem Apfelwein.

Fotos: Eveline Renell

Links: Apfeltag

http://www.warthof-obst.de

Tipps zum Plastiksparen in Biebertal

Der AK Plastik heißt jetzt:
Biebern Sie mit!  – Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land

Als Initiative von Menschen unserer Gemeinde und aus dem Umland setzen wir uns für ein nachhaltiges, ökologisch orientiertes Leben in unserer Region ein und möchten Sie mit unseren regelmäßig erscheinen Tipps ermutigen, auch Ihre Gewohnheiten im eigenen Tempo in alltagstauglichen und praktischen kleinen Schritten zu verändern.

Wer öfters online und im Netz unterwegs ist: Sie können jetzt auch unserer regionalen Facebook-Gruppe beitreten, hier findet schon ein reger Austausch statt, und Sie finden unsere Tipps genauso wie Hinweise auf andere Internet-Seiten, Anregungen zum Weiterlesen, Aktuelles wie z.B. Film-Tipps etc.

Verschenken statt Wegwerfen: Sieht man die Berge von Sperrmüll am Straßenrand so wie letztens, kann man traurig und entsetzt sein. So viele noch brauchbare und zum Teil für andere Menschen sicher auch noch wertvolle Gegenstände werden verschrottet. Eine Alternative, mit der gute Erfahrungen gemacht wurde, ist das Verschenken an Selbstabholer. Im Rewe und bei Edeka können über einen Aushang (am besten mit Foto) Gegenstände zum Verschenken angeboten werden, manchmal hat man damit schon Erfolg. Eine weitere Möglichkeit ist z.B. der Verschenkmarkt der Jugendwerkstatt in Gießen, der aber dieses Jahr wegen Corona leider ausfallen muss. Derzeit bieten sich solche Aktionen vor allem übers Internet an, so über Ebay-Kleinanzeigen, über die Biebertal-Facebook-Gruppe usw. Wer sich online nicht gut auskennt, findet bestimmt engagierte Unterstützer*innen in der Nachbarschaft oder Familie.

Kontakt, Rückmeldungen, Anfragen und Ideen gerne unter biebern-sie-mit@posteo.de

Noch ist Zeit für Blumenzwiebeln

Pflanzen Sie jetzt den nächsten Frühling

von 11.00 im Uhrzeigersinn: große+kleine Narzissen, Trauben-
Hyazinthen, Tulpen, Schachblumen, Lilien, Hundszahn
Frühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum, Primelgewächse)

Ich liste die Pflanzen auf in der Reihenfolge ihrer Blütezeit – von Februar bis Mai:
1. Frühlingsalpenveilchen (beginnen schon Ende Dezember mit der Blüte). Gute Pflanzen in reicher Auswahl bekommen Sie bei Herrn Nobbmann in der Gärtnerei Rinn, Heuchelheim.

2.Winterlinge und Schneeglöckchen, lieber nicht kaufen, sondern im Februar/März von Freunden schenken lassen, d.h. mit Laub umpflanzen.

3. Zwergiris (Iris reticulata): Nur an ganz sonnige und trockene Standorte setzen, am besten in einen Steingarten (nicht zu verwechseln mit Schottergarten) oder einen Hang mit steinigem Boden. Nicht mit Kompost, sondern nur mit Mineraldünger düngen (z.B. Bentonit oder 1 Prise Meersalz).  Oben drauf dunklem Split geben (2-5mm).

Winterlinge (Eranthis hyemalis, Hahnenfußgewächse), links Sorte `Schwefelglanz´
Gefühltes Schneeglöckchen (Galanthus nivalis
Amaryllisgewächse)
Elfenkrokus (Crocus tommasinianus, Iridaceae)
Iris reticulata `Harmony´, Iridaceae

4. Krokusse: Blütezeit von Ende Januar bis Ende März, wenn man erst botanische und später großblumige Sorten pflanzt. Krokusse sind unproblematisch, die können sie auch mit Kindern (ab vier Jahre) pflanzen, denn sie ziehen sich selbst in die richtige Tiefe und sie nehmen so gut wie nichts übel. Nur Sumpf und vollen Schatten mögen sie nicht. Bitte anschließend Hände waschen!

5. Schneeglanz/Chionodoxa gedeiht in Fellingshausen und Rodheim-Bieber sehr gut. Farben: Blautöne, weiß, rosa. (Leider kein Foto vorhanden)

6. Blausternchen (Scilla siberica (oder S. bifolia, Wildart))

7. Narzissen: alpenveilchenblütig schon ab Februar (Zum Pflanzen der Sorte `Tete á Tete ist es jetzt zu spät),  großkronige ab März, Dichternarzissen bis Mai. Besonders die kleinblütigen Sorten sind sehr schön in großem Korb, da kann man mehrere Sorten übereinander pflanzen. Mag Rindenmulch mit Hornspänen.

8. Hyazinthen gibt es ab März. Sie gedeihen in unserm Garten gut. Meine stammen fast nur aus abgeblühten Töpfen, die man ab Dezember überall kaufen kann. Zum Auspflanzen bis März warten.

Blausternchen (Scilla siberica)
Hyazinthe vor Kohl `Red Boer´

Narziisse (Narcissus pseudonarcissus var. obvallaris)
Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum, Spargelgewächse)

9. Traubenhyazinthen (März), April (Mai): Die einfache Art wird manchmal lästig, aber es gibt schöne Sorten in weiß, hellblau, zweifarbig oder gefüllt, die sich weniger rasant vermehren. Gute Schnittblume; treibt ihre Blätter schon ab September. Kein Rindenmulch!

Das Blumenbeet gegenüber dem Fellingshäuser Kindergarten in der Pfarrstraße.im Frühling 2013 (750-Jahr-Feier). Die Tulpen in der Mitte: `Purissima´,`Yellow Purissima´´ und `Orange Purissima´ haben sich bis 2020 ganz gut vermehrt.

10. Tulpen: Biebertal ist Tulpenland, Sie halten viele Jahre bei uns aus, wenn sie im Sommer schön trockenstehen können. Falls nicht möglich, nach dem Welken der Blätter ausgraben und unter Sträucher oder Dach legen. Botanische Sorten ab März, Viridiflora und Lilienblütige bis Mai; Steingartentulpen schon ab Februar.  Sie wollen volle Sonne- Halbschatten, keinen Druck von Bäumen und Sträuchern und KEINEN RINDENMULCH!  (in voller Sonne verblühen sie schnell, bleiben aber standorttreu. Im Halbschatten blühen sie länger, aber die Neubildung von Tochterzwiebeln ist unbefriedigend).

Lilienblütige Tulpen
Triumph-Tulpen
`Golden Emperor´

11. Schachbrettblume und Kaiserkrone (Fritilliaria) Die Schachbrettblume möchte feucht und sonnig – halbschattig stehen, z.B. am Teichrand. Zwei der größten deutschen Vorkommen wachsen südlich und nordwestlich von Hamburg in den Elbmarschen, das zweitgrößte deutsche im Sinntal im Spessart. Pflanztiefe 8-10cm, den Boden der Pflanzgrube mit Sand füllen. Die größte Verwandte dieser hübschen Blume ist die Kaiserkrone. Sie war früher in fast allen Bauerngärten anzutreffen, was ihre Wünsche nach tiefgründigem, frischem und gut mit Stallmist gedüngtem Boden verrät. Für eine Kaiserkronenzwiebel  ein zwei Spaten tiefes und breites Pflanzloch ausheben, in 30cm Tiefe eine Schicht Sand einfüllen, die Zwiebel setzen  (jawohl, so tief, sonst blüht sie nicht) und die ausgehobene Erde gründlich mit Lehm, reifem Kompost und falls vorhanden etwas abgelagertem Kuh- oder Pferdemist mischen, auffüllen.

Schachblumenwiese in 25491 Hetlingen, Schleswig-Holstein,
Wiese in der Elbmarsch
Foto mit Genehmigung von Foto Lavorenz, 25436 Uetersen
  1. 2. Welche Blumen verwildern gut?  Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse, Blausternchen, Schneeglanz und blaue Traubenhyazinthen, wenn sie ihr Laub behalten dürfen, bis es welk ist und sie nicht durch Hacken und Graben gestört werden. Bei uns säen sich die Alpenveilchen gut aus an einem sehr trockenen Standort.
    Narzissen können verwildern, wenn der Boden frisch und nährstoffreich ist – Laub wie oben.
    Tulpen sind eher weniger zur Verwilderung geeignet; es gibt aber Gruppen, die zumindest eine lange Lebensdauer haben. Das sind die Fosteriana-Tulpen Purissima und Orange, Yellow, Flaming Purissima.

Einige Frühblüher werden gerne von Hummeln besucht, insbesondere Krokusse und Winterlinge,
die letzten Fotos zeigen einige Blumenzwiebeln in Topf oder Schale.

13. Geht das auch auf dem Balkon? 3 – 10 ja, 1,2 und 11 nicht. Wichtig: Der Topf (mit Abzugsloch) muss groß sein, also sind die meisten Kästen ungeeignet. Blumenerde mit Sand und Lehm mischen, die Zwiebeln lagenweise einsetzen, angießen. Den Topf in einen Jutesack stellen und rundherum mit trockenem Laub auffüllen, den Sack auf Styropor oder ein dickes Brett stellen, Bei frostfreiem Wetter etwas gießen (fühlen, Erde soll feucht, aber nicht nass sein). Ab Februar oberste Laubschicht entfernen, aus dem Sack nehmen und sonnig aufstellen.

Fotos: Winfried Senger (und Eveline Renell)