Alpakas sind südamerikanische Kleinkamele, die hauptsächlich in den Anden leben, wo sie auf 5000m Höhe extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Alpakas werden mittlerweile weltweit gezüchtet, aber den Hauptanteil an Alpakawolle liefert immer noch Peru. Manche Leute möchten ein Alpaka im Vorgarten, weil es ” so knuffig ” ist. Das ist Tierquälerei für diese sozialen Tiere, die in Herden leben. Sie möchten am liebsten in Ruhe grasen.*) Obwohl bei diesen Kleinkamelen die Domestizierung schon vor über 7000 Jahren begann, sind es keine Schmusetiere. Sie werden allerdings erfolgreich in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Heute werden die Alpakas vor allem wegen ihrer Wolle gehalten. das heißt aber auch: Einmal im Jahr kommt der Friseur bzw. der Scherer (aber nicht aus Königsberg).
An Himmelfahrt war es 2021 bei Tanja Simons Tieren so weit, ein zwar sonniger, aber insgesamt kühler Tag. Doch das sind die Tiere aus ihrer Heimat gewöhnt.
Im folgenden zeigen wir einige Fotos der Aktion.
Ich weiß nicht, ob die Tiere das Scheren als angenehm oder unangenehm empfinden. Auf jeden Fall arbeitet es sich in Tischhöhe besser; und für das Tier ist es im Liegen entspannter.
Moritz braucht gutes Zureden, damit er sich auf den Tisch heben lässt. Ein männliches Tier kann bis zu 80kg schwer werden. Da müssen alle mit anpacken.
Alpaka-Wolle enthält im Gegensatz zu Schafwolle kaum Wollfett. Das spürt man und das riecht man. Wenn man Schafwolle transportiert, riecht das ganze Auto danach, bei Alpakawolle gibt es keinen unangenehmen Geruch. Der geringe Fettgehalt erfordert aber, dass der Scherende die Scherblätter in recht kurzen Abständen einfettet, um den Tieren nicht weh zu tun.
Die typischen Inka-Mützen auf dem Foto links zeigen alle natürlichen Farben der Alpakawolle. Eine Mütze wird online für 21.67€ verkauft. Jede, die schon mal solche Muster gestrickt hat, weiß, dass dieser Preis viel zu gering ist, denn das meiste verdient ohnehin der Händler. 5€ für die Produzentin?
(Foto: etsy-Versand)
*)Das bedeutet bei Alpakas mindestens: keine Alleinhaltung; 1000 Quadratmeter Weidefläche für die ersten beiden Tiere, weitere 100 Quadratmeter für jedes weitere Tier; ein wetterfester Unterstand mit mindestens zwei Quadratmetern Platz pro Tier. Eine reine Stallhaltung ist nicht artgerecht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alpaka
Sonstige Fotos: Eveline Renell und Winfried Senger