betitelt die Gießener Allgemeine einen Artikel vom Samstag den 21. März. Ein wunderschönes Foto macht richtig Lust darauf, auch mal zu Hause zu bleiben. Beim Rest des Artikels sage ich “Thema verfehlt”. Dagegen möchte ich meine Vorschläge für den Balkonurlaub setzen.
Momentan ist es gut, alles zu nutzen, was einem zur Verfügung steht, Dazu gehört auch ein Balkon. Haben Sie Kinder? Die müssen so oft es geht an die Luft. Man kann eine Rutsche aufstellen, ein Mini-Trampolin oder eine Schaukel oben in der Balkontür befestigen. Nutzen Sie die Möbelauflagen zum Kuscheln und Toben auf dem Boden und die Sessel, um darunter durch zu krabbeln. Ihre Kinder schaffen das, Sie auch?
Machen Sie mit den Kindern schöne Pflanztöpfe, die Sie einfach bemalen (Wandfarben-Reste) oder mit Pappmaché umhüllen.
(genügend Tipps im Internet)
Denn auf einen Balkon, auf dem man sich wohlfühlt, gehören unbedingt Pflanzen. (Oder was glauben Sie, warum man in den Hotels im Süden so viele Pflanzen sieht – die oft auch gegen alle Vernunft mit dem im Land eventuell sehr kostbaren Trinkwasser gegossen werden?)
Bei den Eimern – sie können auch leere Farbeimer benutzen, wenn sie die Corona-Zeit gerade zum Renovieren genutzt haben – werden 10 cm über dem Boden zwei Löcher hinein gebohrt. Unten füllen sie eine Lage Kies ein, darüber einen Putzlappen. So haben sie nämlich immer einen Wasserspeicher. Erst darüber kommt die Erde. Mischen Sie gekaufte Erde möglichst mit 10-20% Sand.
Jetzt pflanzen Sie, was Ihnen im Laden in die Hände fällt: Ein paar Stiefmütterchen und Tausendschön (blühen bis Juni, Blüten bei beiden essbar), evtl einen kleinen Johannisbeerstrauch von der Baumschule. Oder Sie säen eine Blumenmischung, über die sich auch Insekten freuen. Ein guter Tipp fürs schnelle Salatgrün ist folgender: Haben Sie trockene Erbsen oder Linsen (beide ungeschält) zu Hause? Die können 1cm tief in die Erde und werden zwei Wochen nach dem Keimen abgeschnitten, um dem Salat mehr Vitamine und Mineralstoffe zu geben. Gut gehen auch Senfkörner, die geben eine pikante Würze. Statt Nudeln sollte man mehr Hülsenfrüchte als Vorrat kaufen. Bitte keine Bohnen für den Rohverzehr verwenden. Der Gärtner im Nachbardorf Kinzenbach hält junge Salat- und Kohlrabipflänzchen bereit. Selbst Möhren können sie im Eimer säen oder Kartoffeln stecken. Ab Mitte Mai kommen dann Tomaten, Gurken, Kürbisse, Stangenbohnen hinzu.
Wenn sie selber offen sind für Neues, weil sie noch nie gegärtnert haben, werden auch Ihre Kinder mit Begeisterung pflanzen und das Wachstum beobachten. Für nichts braucht es die teuren Gegenstände aus dem Baumarkt. Phantasie ist wichtiger.
Bezug: Gießener Allgemeine Zeitung vom 21. 3. 2020
Fotos: Winfried Senger