Sehr verwundert waren wir über einen Besuch in unserem Schlafzimmer. Dort lag dieser Käfer, eine Hirschkäferfrau. Da momentan morgens und abends alle Türen offen stehen, hatte sie wohl das kühlere Haus zum Sterben bevorzugt. Hirschkäfer haben wie viele andere Insekten auch nach der Befruchtung und Eiablage nur noch eine kurze Lebenszeit. Im Spätsommer ist für gewöhnlich ihr wenige Monate dauerndes Leben im Licht zu Ende. Hirschkäfer sind beim ersten Verlassen der Erde bereits in ihrem 3. bis 8. Lebensjahr. Die Lebenserwartung nach dem Schlupf der Käfer beträgt bei den Männchen nur wenige Wochen, auch die letzten Weibchen versterben im Spätsommer. Vor allem die Männchen haben viele Fressfeinde*).
Der Lebensraum der Hirschkäfer ist knapp geworden. Wie bei vielen anderen Wildtieren kann der Mensch aber helfen, auch dort, wo Baumaßnahmen u.ä. den Tieren den Lebensraum nehmen. Lassen Sie im eigenen Garten mal einen toten Baum stehen oder stellen sie einen dicken Baumstamm auf. Darauf können im Sommer Töpfe gestellt werden. Das Foto zeigt den Stamm einer Douglasie, die vor 10 Jahren bei unseren Nachbarn gefällt wurde. Hirschkäfer bevorzugen zwar Eichen, nehmen aber auch anderes Holz an.
Und ein Baumstamm ist überhaupt nicht unordentlich. Diesen mag ich besonders, weil er oben mit Moos und seitlich Flechten besiedelt ist. Dort wo er schon aufgespalten ist, habe ich kleine Knollen von Frühlingsalpenveilchen hineingesteckt.