Die Initiative “Nachhaltiges Gleiberger Land” hat den oben genannten Begriff vor einigen Wochen via Facebook in den Ring geworfen. Eine neue Mode? In ein paar Jahren schon wieder überlebt? Die Überschrift zeigt, woher der Trend kommt. Den Engländern kann man auch nicht vorwerfen, sie hätten vom Gärtnern keine Ahnung. Es gibt zwar den typischen “englischen Rasen” = 3 mal pro Woche mähen und das mehrere Jahrhunderte lang. Aber gerade in England gibt es in den Parks auch bunte Blumenwiesen. Und dazwischen oft einen Rasenweg.
Ich frage mich oft, warum so viele Leute nur einen “ordentlichen ” Garten schön finden, einen, in dem nur ein paar Grasarten wachsen, aber ein Gänseblümchen schon die Ordnung stört. Ich finde es toll, wenn ich mich im Liegestuhl zwischen die blühenden Pflanzen setzen und in aller Ruhe ganz viele Insekten beobachten kann. Etwas weiter weg picken ein paar Vögel Körnchen und für mich unsichtbare Tierchen von Boden und Pflanzen und ernähren damit ihre Jungen.
Warum gerade im Mai nicht mähen? Es ist der Monat, wo die meisten Wildblumen blühen und die meisten Insekten neue Baue anlegen, Vögel brüten und füttern, die Wildkaninchen und Rehe mit der Aufzucht der Jungen beginnen. Hohe Wiesen sind dabei ein guter Schutz. Mittlerweile wissen wir, dass vielfältige Gärten einiges von dem auffangen können, für das in der kultivierten <Agrar>Landschaft kein Platz mehr ist.
Essen Sie gerne Honig? Die Biene lebt wie der Mensch von einer vielseitigen Ernährung. Je vielfältiger das Nahrungsangebot, desto widerstandsfähiger sind die Bienen gegen Krankheiten. Die intensive Nutzung der Kulturlandschaft und der zunehmende Aufbau von Monokulturen reduzieren die Vielfalt der Lebensräume. Blühen dann alle Nektarlieferanten gleichzeitig und nur kurze Zeit, werden die restlichen Monate für die Tiere zur Hungerszeit.
Damit die Bienen nicht (ver)hungern, sind sie auf abwechslungsreiche Lebensräume mit einem ganzjährig reichen Angebot an blühenden Pflanzen angewiesen.
Das heißt, wenn Sie im Mai nicht mähen und im Rest des Sommers weniger, dann garantieren Sie Wild- und Honigbienen eine abwechslungsreiche Ernährung. Und jeder kann EINFACH mitmachen. Das sehen Sie auf den beiden letzten Fotos.