Falls Sie gerne Blumen aus dem eigenen Garten verschenken, dann haben Sie bei der derzeit herrschenden Hitze oft kaum noch etwas zu schneiden. Das muss jedoch kein Nachteil sein. Das abgebildete Gesteck enthält zwei kleine Stiele Mutterkraut. Die übrigen Pflanzen zeigen vor allem ihre grünen oder reifen Früchte. Hier sind es Kapseln von Speisemohn und Pfingstrosen, die halbreifen Früchte einer Wildrose (Hagebutten) und eine abgeblühte Kletterhortensie. Umrahmt wird es von kleinen Funkienblättern. Die Funkien kommen wunderbar mit der Trockenheit zurecht, obwohl sie doch typische Schattenpflanzen sind. Diese Art Gesteck war schon einmal Ende der 1980er Jahre als Strukturarbeit sehr beliebt. Offenbar kommt diese Gestaltung wieder, denn der unten abgebildete Strauß, den ich bei der Ausstellung der Prüfungsarbeiten der Floristinnen im Hessenpark aufnahm, zeigt die ersten Anklänge dazu.
Wer noch nie so einen Strauß gebunden hat: Es ist ganz einfach. Fassen Sie bei Ihrem Gang durch den Garten einfach mehrere Stiele einer Pflanze zusammen, dann fügen Sie ein weiteres Bündel einer anderen Pflanze eng daran. Es kann höher oder tiefer gesetzt werden. Schön wäre es, wenn dabei unterschiedliche Oberflächen beachtet werden, z.B. holzig (die Mohnkapsel), metallisch (die Hagebutten), wollig-filzig (die Pfingstrosen) usw. Das Ganze kann von einer Blattmanschette umgeben werden.
Vorteile dieser Arbeit: Sie halten viel länger als reine Blütensträuße. Verwelkte Blüten – oben eine Rosenblüte – machen gar nichts. Sie fügen sich mit einer anderen Oberfläche wunderbar in das Gesamtbild ein. Solche Sträuße sind oft nach Monaten noch ansehnlich verändern lediglich ihre Farbe.
Fotos: Eveline Renell