Was ist eigentlich ein Suppenhuhn?
Suppenhühner sind Legehennen, die üblicherweise nach 12 bis 15 Legemonaten geschlachtet werden. Sie wiegen dann kochfertig, je nach Rasse, 900 bis 2.000 Gramm. Ihr Fleisch ist kernig, aber nicht zäh und hat einen ausgeprägten Eigengeschmack. Die Tiere haben einen verknöcherten Brustbeinfortsatz. Je schwerer das Tier, desto größer die Fleischausbeute. Zudem wird der Geschmack ausgereifter und intensiver, weil sich mit zunehmender Mastdauer mehr intramuskuläres, aromatisches Fett einlagert. Das trifft auch auf Suppenhühner zu. Sie eignen sich deshalb vorzüglich als Grundlage für Hühnerbrühen, Ragouts und Salate. bzfe.de/Lebensmittelkunde Geflügel
Eine Mitteilung des Geflügelhofes March vor einigen Wochen auf Facebook brachte mich auf die Idee, mal etwas zum Suppenhuhn zu schreiben. Der Betrieb muss in nächster Zeit etliche Legehennen schlachten. Frischer kann man dieses Fleisch nicht bekommen, als es im Dorf zu kaufen.
Nun ist das Huhn zu Hause. Was lässt sich daraus machen?
0. Schauen Sie nach, ob noch Flomen (Bauchfett) im Huhn enthalten ist, und nehmen Sie ihn heraus. Das ergibt ein wohlschmeckendes Schmalz, zum Streichen aber nur in Kombination mit Schweineschmalz.
1. Eine schöne Hühnerbrühe, mit entsprechenden Einlagen und Gemüse eine Hühnersuppe.
Jetzt ist noch ganz viel Huhn übrig.
2. Viele Leute mögen keine gekochte Haut, Separat in Öl gebraten schmeckt sie aber sehr lecker.
3. Aus dem Brustfleisch kann man wunderbares Hühnerfrikassee machen
4. oder mit gekochtem Reis und Stückchen vom frischen Spargel einen leckeren Salat.
5. Man kann die Keulen oder Brustfleisch auch panieren und braten. Dabei geht es um den Geschmack der Panierung. Gar ist das Fleisch ja schon. – Als ich ein Kind war, haben wir unsere Suppenhühner auf diese Weise “aufgepeppt”. Brathähnchen waren selten und sehr teuer.
6. Auch Coq au Vin ist möglich oder einfach für 2-3 Stunden in einer tiefen Pfanne im Backofen schmoren.
Rezepte finden Sie in großer Zahl im Internet, auf die verzichte ich hier. Die Hühnersuppe beinhaltet in ihrer Zubereitung die Art des Kochens der jeweiligen Welt-Region.
Hühnersuppe gilt als sehr gesund bei Erkältungskrankheiten. Ammenmärchen? Oder ist was dran? Bioratgeber Gesundheit
Die selbstgemachte Hühnersuppe wirkt am besten. Das sei auch wissenschaftlich erwiesen, wie das Internetportal von Stiftung Warentest behauptet. Denn bei einer Erkältung sind die weißen Blutkörperchen erhöht und verursachen Entzündungsprozesse. Die Suppe kann im Organismus diese Blutkörperchen blockieren und so Entzündungsprozesse im Körper mindern. Gleichzeitig enthält die Hühnersuppe den Eiweißbaustein Cystein. Auch dieser wirkt entzündungshemmend und wirkt auf die Schleimhäute abschwellend. Weiter macht das viele Zink eine Hühnersuppe gesund. Auch hier haben Mediziner festgestellt, dass Zink bei einer Erkältung deutlich besser hilft als beispielsweise Vitamin C.
Früher hat man für Kranke oder auch Wöchnerinnen extra ein Huhn geschlachtet, damit sie wieder zu Kräften kamen. Die damit verbundene liebevolle Fürsorge verstärkt den Gesundungsprozess. Die Hühnersuppe hat ihren guten Ruf offenbar weltweit. Manchmal kann sie aber auch Furcht erregen, wie mir ein indischer Bekannter erzählte. Sobald eine Erkältungswelle im Anmarsch war, kochte seine Mutter Hühnersuppe. Da hinein kam jeweils eine Handvoll Chillies, Ingwer und Knoblauch. Alle Bakterien und Viren – und am liebsten auch die Kinder – nahmen Reißaus.
Wie heißt es so schön im Gedicht von Wiglaf Droste?
„Köstlich wird die Suppe munden,
dich vom Kranken zum Gesunden
wandeln, und dir Kräfte geben,
Energie und Schwung zum Leben.”
Guten Appetit – und bleiben Sie gesund!