Fleckenmittel – Beschriftung – Gefahrstoffe

Flecke auf Kleidungsstücken gibt es immer mal wieder. Bei der Hausarbeit ist eine Schürzel hilfreich, um die gute Kleidung zu schonen. Man versucht, den Fleck selber herauszubekommen, was mit entsprechender Vorbehandlung in vielen Fällen gelingt. Und dann gibt es ja auch noch die chemische Reinigung. Bei der war ich in letzter Zeit mehrfach unzufrieden.

Also doch noch mal selber versuchen. In vielen Fällen – wenn kein Fett im Spiel ist – ist Wasserstoffperoxid (H²O²) *) hilfreich. In Apotheken wird es fast nur als 3%ige Lösung angeboten. Das reicht bereits, um ungeschützte Haut leicht zu verätzen (weiße Flecken). Aber diese Konzentration ist oft nicht ausreichend, z.B. bei Flecken von Pfirsichen. Im Versandhandel dürfen Produkte mit maximal 12% verkauft werden (Vorgaben der Verordnung (EU) Nr. 98/2013), die befinden sich z.B. in Moosentfernern. Da ich unser Moos schön finde und keinen 5l-Kanister brauche, schaue ich mich bei den Reinigungsmitteln im Supermarkt um.

Was soll ich z. B. von dieser Flasche halten?

Auf dem nicht lesbaren Etikett befinden sich folgende Angaben: 5-15% Bleichmittel auf Sauerstoffbasis – warum keine genaue Zahl? Phosphonate dienen dazu, die Wirkung von Peroxid zu verbessern. Für den Menschen gelten sie derzeit als <mäßig giftig>, für Wasserorganismen sind sie giftig. Hexylcinnamal ist ein Duftstoff. Er kann Allergien verursachen. Benzylsalicylate sind Duftstoffe (aus Nelken), die aber in den Hormonstoffwechsel eingreifen können.

Immerhin hat das Etikett einen QR-Code. Der ist allerdings so klein, dass mein Handy nicht darauf reagiert.

Die Beschriftung erfolgt in Schriftgröße 6? – Mein Word-Programm geht nur bis Größe 8. Es ist also gar nicht beabsichtigt, dass die Verbraucherin das lesen kann. Erkennbar ist eigentlich nur die Inhaltsangabe – 1l – sowie der Warnhinweis.

Neben diesem Mittel standen eine Reihe von Dr. Beckmanns Fleckentfernern. Die Firma gibt es seit 90 Jahren, und sie ist immer noch in Familienbesitz. Daneben lag ein Miniflyer mit QR-Code. Ich habe ihn gescannt. Die Aussagen darauf sind nichtssagend, so dass man ihn nicht braucht. Schade! Also besser den kleinen Flyer im Waschmittelregal aufheben, denn darauf stehen ausführliche Informationen über die Flecken und das richtige Mittel.

Diese Warnzeichen gelten für Chemikalien im Haushalt

2015 wurden die Piktogramme “Ausrufezeichen” und “Gesundheitsgefahr” eingeführt. Das Ausrufezeichen warnt vor Hautreizung und akut schädlichen Stoffen. Das Symbol “Gesundheitsgefahr” (Mensch mit hellem Stern auf der Brust) warnt unter anderem vor Stoffen, die bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein können, aber auch vor Stoffen, die Krebs erregen, das Erbgut verändern und die Fortpflanzung gefährden können. Statt wie zuvor schwarz auf einem orangefarbenen Hintergrund erscheinen die Piktogramme seitdem schwarz in einem weißen Feld mit roten Quadraten als Umrandung, die auf der Spitze stehen. Verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/putzmittel-und-chemikalien-im-haushalt-gefahrenzeichen

Im Falle von Reinigungsmitteln ist damit oft die Warnung vor Verätzung der Haut und der Schleimhaut beim Einatmen gemeint. Das untere Schild warnt vor Krebserregung. Das orangene Schild gilt nicht mehr. Sollten Sie noch Reinigungsmittel mit dem orangefarbenen Schild haben, so empfiehlt es sich, sie zum nächsten Sondermüll zu bringen.

Im Haushalt geschehen nach Aussagen des Robert-Koch-Institutes jährlich etwa 2,8 Millionen Unfälle. 8000 enden tödlich. Insofern sind solch schlampig gemachte Etiketten wie auf der oben abgbildeten Flasche noch mehr zu beanstanden. Es wäre schön, wenn die Einkäufer der Handelsketten auch darauf achten würden!

Foto Eveline Renell

*) Wasserstoffperoxid reizt und verätzt auch in verdünnter Form Augen, Haut und Schleimhäute. Die hellen Flecken an der Haut, die bei einem Kontakt auftreten, sind ein Resultat des bei der Zersetzung im Gewebe entstehenden Sauerstoffs, der bleichend wirkt. Beim Einatmen der Dämpfe können Entzündungen der Schleimhäute bis hin zu einem Lungenödem auftreten. Bei der Aufnahme durch den Mund entstehen Verätzungen an der Speiseröhre. Durch eine Freisetzung von Sauerstoff im Magen kann es zu einer Überdehnung kommen. Bei einer Schaumbildung besteht dann die Gefahr durch Ersticken. Bei der Aufnahme ins Blut durch Hautresorption oder über den Magen treten Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe oder allgemeine Kreislaufstörungen auf.

Carlson auf dem Dach?

– Ne Kartoffeln auf dem Dach!

Wenn man unten keinen Platz mehr hat, und das Dach ein Flachdach ist, dann kann man halt auch Gemüse über seinen Köpfen anbauen. Wo das ist verrate ich nicht. Ob die Wurzeln das Dach beschädigen wird sich wohl erst hinterher herausstellen.

Die Kartoffel (Solanum tuberosum), in Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz auch als ErdapfelErdbirneGrundbirnePotaten (nur im Plural), Tüffke und unter weiteren Regionalnamen bekannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Das Wort Kartoffel (im 17. Jahrhundert noch Tartuffel) leitet sich von tartufolo ab, dem italienischen Wort für Trüffel, das wiederum abgeleitet ist von lateinisch terrae tuber („Erdknolle“)

Verschiedene Kartoffelsorten auf einem Markt

Die heute kultivierten Kartoffeln stammen von verschiedenen Landsorten und -arten ab, die in den Anden vom westlichen Venezuela bis nach Argentinien und der Insel Chiloé bzw. dem Chonos-Archipel im Süden Chiles vorkommen. In dem lange Zeit als Ursprungsland der Kartoffel angesehenen Peru gibt es wiederum mehr als 3.000 endemische Kartoffelsorten. Weltweit gibt es rund 7000 Kartoffelsorten. Diese Sorten sind aufgrund der vielen verschiedenen Verwendungszwecke und der geographisch weit auseinander liegenden Anbaugebiete gezüchtet worden. Zudem werden ständig weitere Sorten entwickelt. Die weltweit größte Gendatenbank mit zirka 100 wilden und 3800 in den Anden traditionell kultivierten Kartoffelsorten unterhält das internationale Kartoffelinstitut mit Sitz in Lima, Peru.

Inhaltsstoffe der Speisekartoffeln Screenshot aus wikipedia

Weltweit werden jährlich seit 2011 zwischen 350 und 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Die Kartoffel(knolle) ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt, daneben aber auch Futtermittel und Industrierohstoff. Wegen ihrer überwiegend giftigen Pflanzenteile (alles Grüne und die Keimlinge) wurde die Kartoffel im Jahr 2022 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften unterschieden – fest kochend, vorwiegend fest kochend, mehlig kochende und übrige Kochtypen. In der EU werden die vier Kochtypen mit den Buchstaben A bis D sowie Kombinationen daraus bezeichnet. Deutsche Kartoffeln werden darüber hinaus mit einem farbigen Streifen auf der Verpackung gekennzeichnet. Dann gibt es noch die “Veredlungskartoffeln”(höherer Kohlenhydratanteil), die für Pommes, Chips und Kartoffelflocken genutzt werden und es werden Futterkartoffeln sowie Pflanzkartoffeln angebaut.

Quelle: flickr.com
Quelle: flickr.com

Weiter werden Kartoffeln in Stärkegehalt, Schalenfarbe, Fleischfarbe, Knollenform und Schalenbeschaffenheit unterschieden. Kartoffelsorten sind in Deutschland beim Bundessortenamt in Hannover registriert und unterliegen für dreißig Jahre einem Sortenschutz. Dies bedeutet, dass bei Anbau Lizenzabgaben an den jeweiligen Schutzrechtsinhaber fällig werden können. Dadurch kann es zu Konflikten mit Anbietern kommen, etwa wenn etablierte Sorten nach Ablauf der Schutzfrist vom Markt genommen werden – ein freier Verkauf von Saatgut ist nicht mehr erlaubt (siehe Kartoffelsorte Linda*). Die Vermehrung aus eigenen Beständen und der Verkauf zum Verbrauch sind dagegen erlaubt. Viele alte Kartoffelsorten kommen demzufolge nur noch in geringen Mengen in den Verkauf oder sind überhaupt nicht mehr erhältlich.

Ich habe und liebe sie bis heute. Es gibt doch nichts leckereres, als gekochte Kartoffeln mit Gemüse und einem schönen Stück Fleisch oder einer Bratwurst. Wenn die Kinder mal wieder meckern, dann brauchen sie ja in Zukunft auch keine Pommes oder Chips mehr. Bei der Kartoffelernte letztes Jahr in Frankenbach hatten die Kids jedenfalls viel Spaß. Die Aktion soll es auch dieses Jahr geben. Vielleicht mag der ein oder andere dazu kommen und seinem Nachwuchs die Kartoffelernte näher bringen.

Bild 1: C. Haus
Bild 2: Wikipedia
Quelle: wikipedia.com

https://www.kartoffelvielfalt.de/rettet_linda.php