Die abgebildete Decke ist etwa 35 Jahre alt. Damals hatten meine Tochter und ich die Idee, die schönsten Blätter, die wir gerade gesammelt hatten, zum Drucken zu verwenden. Aber wir wollten das nicht einfach nur auf Papier machen, sondern es sollte was Dauerhaftes werden. Textildruckfarben waren vorhanden, Pinsel auch, also musste ich nur noch Stoff und Zeitungen zum Unterlegen heraussuchen. Ein alter Kopfkissenbezug schien geeignet zu sein: 80 x 80cm, und nach dem vielen Waschen haftet die Farbe besonders gut.
Vorbereitung: Der Tisch wurde dick mit Zeitung ausgelegt, oben drauf allerdings Folie, damit die Druckerschwärze nicht durchfärbt. Darauf wurde der gebügelte Stoff ausgebreitet und mit Klebeband straff gespannt. Auf die Unterseite der Blätter wurde fein (ich) oder üppig (meine Tochter) Farbe aufgetragen in den Tönen, die die vorliegenden Blätter zeigten. Anschließend legten wir das Blatt vorsichtig auf den Stoff und drückten mit einem Brett an, das sich gut in der Hand halten ließ. Ganz gut eignet sich auch eine kleine Teigrolle.
Welche Farben sind geeignet? Wasserlösliche Stoffmalfarben. Im Internet gibt es eine große Auswahl, in Gießen leider nicht mehr. Wenn man ein bisschen mischt, reichen vier Farben. Die heutigen Produkte müssen maximal einen Tag trocknen. Anschließend wird der Stoff von der Rückseite gebügelt. Später ist das Produkt bei 40°C waschbar. Anstelle eines Pinsels zum Auftragen der Farbe eignet sich ein Schaumgummitupfer besser. Den muss man nicht kaufen. Ein Stück feines Schaum- oder Moosgummi in eine leere Kulihülse stopfen, fertig.
Alternativ lassen sich Einkaufsbeutel aus Stoff bedrucken. Sofern sie noch neu sind, müssen sie vorher gewaschen und wieder gebügelt werden. Bei unserer Decke habe ich mich später geärgert, dass der Stoff schon so zerschlissen war. Aber dank vorsichtigen Umgangs hält sie bis heute.
Wenn man unten keinen Platz mehr hat, und das Dach ein Flachdach ist, dann kann man halt auch Gemüse über seinen Köpfen anbauen. Wo das ist verrate ich nicht. Ob die Wurzeln das Dach beschädigen wird sich wohl erst hinterher herausstellen.
Die Kartoffel (Solanum tuberosum), in Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz auch als Erdapfel, Erdbirne, Grundbirne, Potaten (nur im Plural), Tüffke und unter weiteren Regionalnamen bekannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Das Wort Kartoffel (im 17. Jahrhundert noch Tartuffel) leitet sich von tartufolo ab, dem italienischen Wort für Trüffel, das wiederum abgeleitet ist von lateinisch terrae tuber („Erdknolle“)
Die heute kultivierten Kartoffeln stammen von verschiedenen Landsorten und -arten ab, die in den Anden vom westlichen Venezuela bis nach Argentinien und der Insel Chiloé bzw. dem Chonos-Archipel im Süden Chiles vorkommen. In dem lange Zeit als Ursprungsland der Kartoffel angesehenen Peru gibt es wiederum mehr als 3.000 endemische Kartoffelsorten. Weltweit gibt es rund 7000 Kartoffelsorten. Diese Sorten sind aufgrund der vielen verschiedenen Verwendungszwecke und der geographisch weit auseinander liegenden Anbaugebiete gezüchtet worden. Zudem werden ständig weitere Sorten entwickelt. Die weltweit größte Gendatenbank mit zirka 100 wilden und 3800 in den Anden traditionell kultivierten Kartoffelsorten unterhält das internationale Kartoffelinstitut mit Sitz in Lima, Peru.
Weltweit werden jährlich seit 2011 zwischen 350 und 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Die Kartoffel(knolle) ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt, daneben aber auch Futtermittel und Industrierohstoff. Wegen ihrer überwiegend giftigen Pflanzenteile (alles Grüne und die Keimlinge) wurde die Kartoffel im Jahr 2022 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften unterschieden – fest kochend, vorwiegend fest kochend, mehlig kochende und übrige Kochtypen. In der EU werden die vier Kochtypen mit den Buchstaben A bis D sowie Kombinationen daraus bezeichnet. Deutsche Kartoffeln werden darüber hinaus mit einem farbigen Streifen auf der Verpackung gekennzeichnet. Dann gibt es noch die “Veredlungskartoffeln”(höherer Kohlenhydratanteil), die für Pommes, Chips und Kartoffelflocken genutzt werden und es werden Futterkartoffeln sowie Pflanzkartoffeln angebaut.
Weiter werden Kartoffeln in Stärkegehalt, Schalenfarbe, Fleischfarbe, Knollenform und Schalenbeschaffenheit unterschieden. Kartoffelsorten sind in Deutschland beim Bundessortenamt in Hannover registriert und unterliegen für dreißig Jahre einem Sortenschutz. Dies bedeutet, dass bei Anbau Lizenzabgaben an den jeweiligen Schutzrechtsinhaber fällig werden können. Dadurch kann es zu Konflikten mit Anbietern kommen, etwa wenn etablierte Sorten nach Ablauf der Schutzfrist vom Markt genommen werden – ein freier Verkauf von Saatgut ist nicht mehr erlaubt (siehe Kartoffelsorte Linda*). Die Vermehrung aus eigenen Beständen und der Verkauf zum Verbrauch sind dagegen erlaubt. Viele alte Kartoffelsorten kommen demzufolge nur noch in geringen Mengen in den Verkauf oder sind überhaupt nicht mehr erhältlich.
Ich habe und liebe sie bis heute. Es gibt doch nichts leckereres, als gekochte Kartoffeln mit Gemüse und einem schönen Stück Fleisch oder einer Bratwurst. Wenn die Kinder mal wieder meckern, dann brauchen sie ja in Zukunft auch keine Pommes oder Chips mehr. Bei der Kartoffelernte letztes Jahr in Frankenbach hatten die Kids jedenfalls viel Spaß. Die Aktion soll es auch dieses Jahr geben. Vielleicht mag der ein oder andere dazu kommen und seinem Nachwuchs die Kartoffelernte näher bringen.