Sicher kennen Sie den Bond-Film “Goldfinger” von 1965.
Die Hauptdarstellerin Jill wird komplett mit Goldfarbe angemalt, was zu ihrem Erstickungstod führt, denn die Farbe verhindert die Atmung der Haut. So geht es auch den in Wachs getauchten Amaryllis (Ritterstern), die man seit einigen Jahren kaufen kann. Das Wachs verhindert die Atmung der Zwiebel und die Wasseraufnahme.
Offenbar werden inzwischen auch andere Blumenzwiebeln so vermarktet, wie man an der Hyazinthenzwiebel sieht, die ich kürzlich geschenkt bekam. Das ist ein riesiger Unsinn und Missachtung des Lebewesens Pflanze. Aber es gab ja auch mal eine Zeit, in der Frauen in der katholischen Kirche nicht als Menschen galten und Afrikaner wie wilde Tiere im Zoo ausgestellt wurden (letzteres ist gerade mal ein Jahrhundert her). Die genannten Blumenzwiebeln legen zwar die Blüten schon vor ihrer Ruhephase an, aber damit sie sie später schön ausbilden können, brauchen sie Luft und müssen Wasser einlagern. Wie Sie aber selbst sehen, hat die Hyazinthe gar keine Wurzeln, mit denen sie trinken kann.
Ich werde jetzt mal versuchen, ob ich die Zwiebel retten kann, wenn ich die Wachsschicht entferne. Normalerweise pflanze ich abgeblühte Hyazinthen im Frühling in den Garten. Amaryllis sollten Sie nach der Blüte*) auspellen und in Erde pflanzen. ab dem Frühling wird sie gegossen und gedüngt, und im Herbst schickt man sie in ihre Ruhezeit. Leider hält sich sogar unter Floristen die Meinung, dass man Amaryllis nach der Blüte einfach auf den Schrank legen und bis zum nächsten Winter vergessen kann. Woher bitte sollen sie denn die Energie nehmen, um eine so große Blüte auszubilden? Als Pflanze muss auch die Amaryllis ordentlich Photosynthese betreiben!
*) Bei Amaryllis funktioniert es mit der Blüte, weil die Zwiebel größer ist. Aber der Stängel ist meistens sehr kurz und eine Neubildung von Blüten für den nächsten Winter lässt sich nur durchführen, wenn die Pflanze optimal versorgt wird. Wachsumschließung von Blumenzwiebeln verhindert das.