Buchsbaumzünsler bekämpfen

Die Raupen sind gerade wieder aktiv

Die Raupe des Buchsbaumzünslers ist ca. 10.mm lang.
Das Buchsbaumblatt ist je nach Sorte 2-3cm lang und 1cm breit. In der Farbe passt die Raupe sich wunderbar an das Blatt des Buchsbaumes an. Ich habe einen Stängel abgeschnitten und ihn auf dem Tisch genau untersucht. Das geht ohne Lupe, Mit einer Lupe erkennt man die Widerhaken an den Beinen. Sie erschweren das Abschütteln oder das Absaugen. Dennoch empfehle ich das Absaugen zur Erkennung des Befalls.

Fotos Eveline Renell, 24. September 2020

Behandlung im Herbst (jetzt): Erfolgreicher ist es, den Strauch mit dem Hochdruckreiniger zu behandeln. Die ledrigen Blätter verkraften den Druck recht gut. Bei starkem Befall ebenerdig abschneiden und die Zweige verbrennen. Unsere Buchsbäume sind alle wieder ausgetrieben.


Behandlung im April: Anfang des Monates auf Falterflug kontrollieren. Dafür gibt es im Handel Pheromonfallen wie bei Lebensmittelmotten. Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße, wo der Zünsler schon seit knapp fünf Jahren auftritt, empfiehlt folgendes Vorgehen: Wenn der junge Austrieb ca. 2cm lang ist (in Weinheim um den 10. April, bei uns etwas 20. April), spritzt man mit einer Lösung von XenTari. XenTari ist ein Insektenbekämpfungsmittel, dass durch Fressen aufgenommen wird. Es enthält eine Abart von Bacillus thuringiensis (subsp. aizawai.)

  • Einige Minuten nach der Anwendung hört die Raupe mit dem Fressen auf.
  • Giftige Eiweiße aus den Bazillen (Proteinkristalle) lösen sich im Mitteldarm der Raupe/Larve auf und werden aktiviert. 
  • Danach wird die Darmwand zerstört und das Gift der Bazillen dringt in den Körper ein.
  • Die Raupe (Larve) stirbt.

Wichtig: Man braucht eine Spritze mit feiner Düse. Die Xentari-Lösung soll intensiv auch in den Strauch gesprüht werden. alles muss nass werden. Am besten ist es, die Anwendung gemeinsam mit den Nachbarn durchzuführen.

Mit diesem Verfahren muss nur einmal im Jahr gespritzt werden, obwohl der Zünsler ohne Bekämpfung inzwischen drei mal pro Jahr Raupen erzeugt.

Die Buchsbaumsorten werden unterschiedlich stark befallen. Die schöne Sorte Blauer Heinz´ ist besonders beliebt, Die bläuliche Färbung kommt durch einen hohen Anteil an Blattgrün, Und dieses Eiweiß ist das Lieblingsfutter der Raupen, wie man im Foto gut erkennen kann. Dagegen wird der buntlaubige Buchsbaum Buxus sempervirens `Variegata´ ganz wenig oder gar nicht befallen, da er wenig Blattgrün enthält (siehe Foto).
Die Gartenbau-Versuchsanstalt in Dresden-Pillnitz empfiehlt, vorläufig keinen Buchs neu zu pflanzen, sondern andere Kleinsträucher zu nutzen.

https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Pflanzt-keinen-Buchsbaum-mehr

Xentari

Wer Sorgen hat, hat auch Likör – Königskerzenlikör

Eine einzige Königskerze kann bis zu tausend Einzelblüten bilden. Sie blühen nicht gleichzeitig, Viele Wochen lang öffnen sich täglich neue Blüten. Wenn die Pflanze umkippt, kommen aus jeder Blattachsel neue Blütenstängel. Die Pflanze bietet kaum Nektar, aber überreich Pollen. Daher ist der Insektenbesuch groß. und die Pflanze sehr fruchtbar.
Jede ­Pflanze bildet etwa 700 000 Samen.

Dies ist ein Rezept aus Mettlach/Saarland von der Mutter einer fast neunzigjährigen Freundin. Den Likör mache ich immer, wenn ich Königskerzenblüten habe. Er ist ungewöhnlich, aber sehr lecker. Nach dem Absieben wirken die Blüten wie kandiert und können als Dekoration für Süßspeisen verwendet werden. Königskerzen sind  n i c h t giftig, im Gegenteil erwiesene Heilmittel bei Atemwegsbeschwerden*)
Haben Sie die Pflanze im Garten? Dann können Sie jetzt noch den Likör ansetzen.

Blüten und Kandis im gleichen Volumen. Wenn die Menge zu klein ist, kann man in den nächsten Tagen weiter sammeln. Wer hellen Likör möchte, verwendet weißen Kandis. Aufgegossen wird mit Korn oder Wodka.

So sieht es nach dem Aufgiessen mit Schnaps aus. Das Glas wird für 6-8 Wochen am sonnigen Fenster aufgestellt. Bis dahin hat sich der Kandis völlig aufgelöst. Anschließend wird der Likör in dunkle Gefäße gefüllt oder dunkel aufgestellt. Die Blüten können drin bleiben. Man gibt dann immer eine ins Likörglas. Dieser Likör hält ein bis maximal zwei Jahre – ist in der Regel aber vorher getrunken.

*) Königskerzentee ist relativ teuer, da die Blüten mit der Hand gesammelt und schonend getrocknet werden müssen. In Teemischungen werden die Blüten der Königskerzen gerne als Schmuckdroge beigemischt, die aber die Wirksamkeit weiter unterstützt. Der in den Blüten enthaltene Schleim wirkt bei Husten reizlindernd und die Saponine sind zusätzlich auswurffördernd und erleichtern damit das Abhusten.
Unerwünschte Wirkungen sind nicht bekannt.
Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt bei Katarrhen der Luftwege.
Quelle: https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-232015/balsam-fuer-die-atemwege/

Ich habe mich gefragt, woher der Spruch in der Überschrift stammt. Daran war Wilhelm Busch Schuld:

In vielen Bildergeschichten und Gedichten der Sammlung Dideldum von Wilhelm Busch geht es um Alkohol. Dies weist auf Buschs Alkoholsucht hin, die er jedoch versuchte, der Öffentlichkeit gegenüber zu verschweigen. Des Weiteren war Busch ein starker Raucher und hatte 1874 eine schwere Nikotinvergiftung.

Jedoch sprach Busch offen über das Thema Alkohol und Zigaretten:

“So geht es mit Tabak und Rum:
erst bist du froh, dann fällst du um.” 
“Es ist ein Brauch von Alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Doch wer zufrieden und vergnügt,
sieht zu, dass er auch welchen kriegt.” 

(Aus “Die fromme Helene”)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dideldum!

Alle Fotos: Eveline Renell

Das können Sie im September noch säen

Wintererbsen sind kleinblättrig,
Radieschen brauchen im Herbst etwa 6 Wochen bis zur Ernte, aber auch das Laub kann gegessen werden.

Im Gemüsegarten kann man Spinat und Feldsalat für die Ernte im Frühling säen. Für die Herbsternte gehen noch Schnittsalat, Radieschen, aber auch Rucola oder Senf, der in jungem Zustand eine würzige Beigabe für gemischte Salate darstellt. Haben Sie noch Reste an Kohlsamen oder von Roten Beten? Auch die können etwas dichter in Reihen gesät werden, Sie eignen sich ebenfalls für Salatmischungen, aber auch für Pfannengerührtes oder Gericht aus dem Wok.

Probieren kann man mal die Herbstaussaat von Dicken Bohnen. Bevor die evtl. doch erfrieren sollten, kann man das Grüne ebenfalls zum Kochen verwenden. Es gibt auch Wintererbsen und Winterkopfsalate, die jetzt erst gesät werden, denn sie sollen nicht höher als 5-8cm sein, wenn der Winter kommt. Im Frühling bekommen sie einen Entwicklungsvorsprung, da sie ab 4°C weiterwachsen. Die passenden Sorten bekommt man bei Bingenheimer Saatgut (https://www.bingenheimersaatgut.de/de/bio-saatgut/gemuese.html) Dreschflegel (https://www.dreschflegel-saatgut.de/) oder dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt www.nutzpflanzenvielfalt.de/Saatgutliste_gedruckt

Ein ganzes Feld mit Korn- und Mohnblumen
Der Speisemohn ist eine Kulturpflanze; Alle Fotos Eveline Renell

Der Herbst ist eine gute Zeit, um Wildblumen auszusäen. Dazu gehören Korn-  und Mohnblumen, Kornrade, Einjähriger Rittersporn, Kamille, Nadelkerbel. Auch der Speisemohn kann früh gesät werden. Alle genannten Pflanzen gehören zur Getreidebegleitflora, d.h., wenn Sie es ganz echt möchten, können Sie etwas Wintergetreide dazu aussäen. Die Blumen blühen, bevor das Getreide reif ist, der Samen fällt aus und nach der Mahd bekommt er genügend Licht, um zu keimen.
Wichtig: Diese Samen brauchen ein ganz feines Saatbett und dürfen nicht mit Erde zugedeckt werden. Sie sind Lichtkeimer.
Vorteil der Herbstaussaat: Die Pflanzen bekommen im Winterhalbjahr genügend Feuchtigkeit und konzentrieren sie auf die Wurzelbildung. Wenn es im April manchmal schon recht heißt wird, können sie ihr Wasser aus tieferen Bodenschichten besorgen.

Goldfische

Bild: Lindemann

Der Goldfisch ist einer unserer beliebtesten und bekanntesten Fische, sowohl im Aquarium, als auch im Teich.
Dabei kommen diese Tiere in der Natur so gar nicht vor; Sie sind eine reine Zuchtform.
Als Knochenfisch gehören sie zur Familie der Karpfen, einer der ältesten Fischfamilien im Süßwasser.

Farbenfroh rötlich orange bis gelblich gefärbt, oft mit weißen oder schwarzen Flecken und seinem charakteristischen goldenen Glanz kommt ein Goldfisch daher. Inzwischen gibt es mindestens 120 verschiedene Zuchtformen mit verschiedenen Körperformen, Flossen, Zeichnungen und Mustern, wie den Schleierschwanz, den Himmelsgucker mit den nach oben gerichteten Augen und den Löwenkopf, der für ihn charakteristische Auswüchse am Hinterkopf trägt.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum. Goldfische sind gegen Kälte unempfindlich und können in einem 1 m tiefen Teich überwintern, ohne Schaden zu nehmen. Generell werden Goldfische bis zu 25 cm groß; bei genug Platz schaffen es manche auch, bis zu 50 cm lang ca. 30 – 40 Jahre alt zu werden. Dabei sind sie bezüglich der Haltung relativ anspruchslos.. Sie sind Allesfresser; Wasserpflanzen werden ebenso angeknabbert wie Mückenlarven, Wasserflöhe und Würmer, aber auch vor Gemüse, Haferflocken oder etwas Ei machen die Fische nicht halt. Als Nebenbeschäftigung zum Schwimmen, wühlen sie gerne im Boden, wodurch die eine oder andere Pflanze entwurzelt werden kann. Ideal ist deshalb Kiesboden, der zwar zum Gründeln einlädt, aber den Pflanzen trotzdem genug Halt gibt.

Goldfische sind ausgesprochen gesellig und fühlen sich erst im kleinen Schwarm richtig wohl. Deshalb brauchen sie genügend Platz, um entspannt im Schwarm durch den Teich zu ziehen. Wenn sie sich wohlfühlen, vermehren sie sich auch reichlich. Laichzeit der Goldfische ist von April bis Mai und zu dieser Zeit geht es im Teich rund, denn vor der Paarung werden die Weibchen von den Männchen durch den Teich gejagt. Zusätzlich schwimmen die männlichen Fische gegen die Weibchen, um sie zur Eiablage anzuregen. Wenn es dann soweit ist, legen die Weibchen 500 bis 3000 Eier ab, die sofort vom Männchen befruchtet werden. Nach nur fünf bis sieben Tagen schlüpfen die fast durchsichtigen Larven, die sich an Wasserpflanzen anheften.
Die Jungfische ernähren sich anschließend von Mikroorganismen im Wasser und sind zuerst dunkelgrau. Erst nach ca. zehn bis zwölf Monaten beginnt die schrittweise Umfärbung der Tiere: Zuerst werden sie schwarz, dann färbt sich ihr Bauch goldgelb und schließlich wandelt sich auch der Rest der Schuppenfarbe zum rot-orange. Zu guter Letzt kommen dann die Flecken hinzu, die bei allen Goldfischen individuell sind.

Lilien – eine Sommerfreude Teil 3(3)

Sie blühen von Mitte Juni bis Ende August, aber ihre Hochzeit liegt eindeutig im Juli.

Der dritte Film zeigt Blüten von einigen Orienthybriden, wie z. B. der Sorte `Stargazer´in Nahaufnahmen. In dieser Gruppe gibt es oft Blütenblätter mit Papillen wie auf den ersten Fotos zu sehen. Papillen sind fest mit der Haut verwachsene Ausstülpungen, die im Tier- und Pflanzenreich häufig vorkommen. Z.B. dienen sie bei unserer Zunge dem besseren Tasten. Ihre Funktion bei den Lilien konnte ich nicht klären. Wer weiß etwas darüber? Auch die Narbe ist mit Papillen überzogen, das dient eindeutig der besseren Haftung des Pollens, könnte auch ein Schutz gegen Austrocknen sein. Es gibt sechs Staubblätter mit Pollenkörnern in den Farben gelblich, orange, braun, selten purpur. Die unterschiedlichen Farben erkennt man auch, wenn die Bienen schwer beladen vom Pollensammelflug heimkehren und intensiv gefärbte Höschen zeigen. Die Pollenfarbe beeinflusst die Honigfarbe. Der Pollen ist bei Lilien mit einer besonders dicken Schicht von Fetten und Ölen überzogen (Pollenkitt). Deshalb braucht man zum Entfernen von Flecken in der Kleidung Gallseife. Die Staubblätter bei Schnittlilien zu entfernen,wie es manche Floristen machen, halte ich für eine Unsitte. Es nimmt der Blüte die ganze Schönheit. Stattdessen sollte man die Kunden bitten, entweder besonders vorsichtig zu sein oder andere Blumen zu kaufen. Aber die Floristen für diese Flecke haftbar zu machen, ist eine Unverschämtheit mancher Kunden.

Video: Winfried Senger
Text: Eveline Renell

Lilien – eine Sommerfreude Teil 2(3)

Sie blühen von Mitte Juni bis Ende August, aber ihre Hochzeit liegt eindeutig im Juli.

Der zweite Film zeigt, dass Lilien wunderbar in allen möglichen Gefäßen gehalten werden können. Bei uns sind es vorwiegend große Töpfe und Zinkwannen. die Sorten Cogoleto´ und Red Velvet´ stehen sogar nur 15cm hoch in halbierten Erdsäcken und gedeihen gut.
Man sollte nicht nur gekaufte Blumenerde verwenden, da die Zwiebeln bei zuviel Winterregen leicht schimmeln und faulen. Ich mische großzügig mit Sand und Lehm und gebe ein paar Hornspäne dazu. Dieses Erdgemisch empfiehlt sich übrigens auch für Tulpen in Töpfen. Oder man umhüllt die Zwiebeln gleich mit einer Lehmschicht. Das ist sinnvoll, wenn nach dem Erhalt der Zwiebeln nicht gleich gepflanzt werden kann. Lilienzwiebeln sind empfindlich gegenüber Austrocknen.

Ich pflanze Lilien bis November etwa 20-30cm tief. Obendrauf setze ich in den Wannen und großen Töpfen auch Tulpenzwiebeln, in den kleineren Gefäßen den einblütigen Frühlingsstern (Ipheion uniflorum) oder pflanze schon im Herbst Stiefmütterchen darüber. Der Einblütige Frühlingsstern (wenig bekannt, stammtaus den Steppen Uruguays und Argentiniens) wird zum Markieren von Lilienstellen im freien Land verwendet, da er schon Ende Februar austreibt. An Lilienstellen soll nicht gehackt werden. Die Lilien sind auch in Töpfen absolut winterhart. Weitere Vorteile der Topfkultur: Sie stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Stauden, sind weniger durch Schnecken gefährdet und könnten nach der Blüte in den hinteren Teil des Beetes gesetzt werden. Gegen Lilienhähnchen ist man auch bei der Topfkultur nicht gefeit, Da hilft nur regelmäßiges Absammeln. das begann 2020 schon Ende April.

Zudem brauchen sie wenig Wasser.

Dle gezeigten Sorten zeigen asiatische Hybiden und werden über einen Meter hoch.

  • Pearl Stacey  lachsfarben
  • Yellow County
  • Red County
  • Cogoleto rosa gepunktet
  • Mapira dunkel

Golden Splendour und African Queen sind Trompetenlilien.

Video: Winfried Senger
Text: Eveline Renell

1. September Meteorologischer Herbstbeginn

Die Herbstzeitlosen blühen

Feine Streifen auf den Blütenblättern
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale, Colchicaceae)

Besonders leuchtende Farbe

Diese Fotos machten wir 2015 auf den Wiesen rechts der Hauptstraße von Fellingshausen nach Bieber. Dort ist es feucht genug. Die Blüten können recht unterschiedlich ausfallen. Der Name kommt von Herbst und vom althochdeutschen Wort liozan = losen, vorhersagen. Das Erscheinen der Herbstzeitlose sagt den Herbst voraus. Das trifft auch 2020 zu. Vor kurzem begann die Blüte und heute am 26. August tobte das Sturmtief Kirsten durch das Land.

So hübsch die Blüten auch sind, der Pflanze gegenüber ist große Vorsicht geboten. Sie gehört zum giftigsten, was wir an Pflanzen zu bieten haben. Der Giftstoff Colchicin (von Colchicum autumnale), der Ähnlichkeit mit Arsen hat, kommt in 20 Varianten vor. Alle Pflanzenteile sind giftig, 2-5g Samen tödlich. Für Kinder heißt es Finger weg! Die Herbstzeitlose wird in schönen Kultursorten angeboten. Mit Kindern und Tieren im Hause: Bitte nicht pflanzen! Manchmal bekommt man im Herbst dicke Zwiebeln, die ohne Topf und Bewässerung blühen. Auch dies ist die Herbstzeitlose. Beim Hantieren bitte (ähnlich wie bei Eisenhut) Handschuhe tragen

Links eine schlanke Form, rechts eine rundliche Blüte

Die Herbstzeitlose ist für die meisten Tiere giftig. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen empfiehlt, die Wiesen im Herbst zu kennzeichnen, in denen man die Pflanze im Frühjahr ausmerzen will. Im Frühling ist sie gut erkennbar an bis zu 40cm langen Stängeln mit Blättern, die dem Bärlauch ähneln und meistens einer dreiteiligen Frucht in der Mitte. Die Ähnlichkeit mit Bärlauch führt zu den meisten Vergiftungsfällen. Unkundige verwechseln eventuell ihre Zwiebel mit der der Küchenzwiebel.

Links Blätter und unreife Früchte der Herbstzeitlose, die im Frühling noch vor dem Ergrünen der Bäume erscheinen. Meistens wachsen sie auf Wiesen. Da sie aber auch in lichten Wäldern vorkommen und sich dort den Platz mit Bärlauch (und Maiglöckchen) teilen, ist die Verwechslungsgefahr gegeben.

Beim Sammeln von Wildpflanzen gilt immer: Ich sammle nur, was ich genau kenne!

Früher wurde die Herbstzeitlose medizinisch eingesetzt, in der Homöopathie noch heute. Auch davon ist abzuraten. Wir kennen die Langzeitwirkungen zu wenig.

Insekten lassen sich vom Gift nicht abschrecken. besonders Fliegenarten besuchen die Blüten der Herbstzeitlosen.

Die Herbstzeitlosen haben drei Griffel (weiblich) die Krokusse nur einen. Die Zahl der Staubblätter (männlich) beträgt bei beiden Arten sechs.

Interessant ist der Einsatz von Colchicin in der Pflanzenzüchtung. Colchicin verhindert die vollständige Teilung in einfache Chromosomensätze bei der Bildung der Ei- und Samenzellen. Verschmelzen beide miteinander, so hat man nach Colchicineinsatz oft statt eines doppelten (diploid) einen vierfachen (tetraploid) Chromosomensatz. Vor allem bei großblütigen Taglilien ist diese Erscheinung zu beobachten.

Übrigens ist die Herbstzeitlose hier nicht wirklich heimisch, sondern eher im Einflussbereich des Mittelmeeres bis nach Süddeutschland oder im atlantischen Klima an der Südküste Englands. Aber sie hat so viele Mundartnamen wie kaum eine andere Pflanze. Die sind keineswegs immer freundlich wie z.B. Leichenblume, Teufelsbrut, Kalberschissen. Und als Herbstsafran wie im Elsass isst man sie vermutlich nur einmal.

Bergastern, Trockenheitskünstler mit blauen Sternen

Bergastern (Aster amellus)

Die Bergastern (Aster amellus) sind in Deutschland heimisch. Anders als die meisten Herbstastern, die aus Nordamerika stammen und viel Wasser brauchen, sind die Bergastern wahre Trockenheitskünstler. Die idealen Pflanzen, wenn man nicht gießen möchte. Unser Standort ist sogar noch von Birkenwurzeln durchzogen. Die Sorte `Mira´ steht seit 9 Jahren am Standort, vergrößert sich langsam, d.h. sie wuchert nicht, und hat die ersten Sämlinge hervorgebracht. In diesem Jahr habe ich die Sorte `Veilchenkönigin´ dazu gekauft. Sie ist zurzeit bei Engelhard erhältlich und kann während der Blüte gepflanzt werden.

Video: Winfried Senger
Text: Eveline Renell

Heidschnucken in der Meilhard

Ein Beitrag des Heidschnuckenbesitzers Carsten Walther aus Bieber

Können diese Augen lügen?

Hallo liebe Biebertaler,

ich möchte euch die Biebertaler Heidschnucken und meine vierbeinigen Helfer vorstellen:

Das Hauptaufgabengebiet meiner derzeit 27 Heidschnucken besteht im Entgegenwirken von Verbuschungen und das Abweiden der Streuobstwiesen in der Meilhardt. Ich bin immer wieder begeistert von dem Vorher Nachher Effekt wenn ich meine Schnucken auf ein neues Wiesenstück stelle.

Goethe hat es mit einem Gedicht auch sehr schön beschrieben:

„Ziehn die Schafe von der Wiese,
Liegt sie da, ein reines Grün,
Aber bald zum Paradiese
Wird sie bunt geblümt erblühn.“

Alle Heidschnuckenlämmer werden schwarz geboren

Eine aufregende Zeit im Jahr eines Schafhalters ist, wenn im Frühjahr, Ende März bis Mitte April, die Lämmer geboren werden. Die Schnucken bekommen weitgehend ihre Lämmer alleine und meist ohne Probleme, jedoch ist man immer wieder froh und dankbar wenn alles gut gegangen ist und die Lämmer über die Wiese rennen. In diesem Frühjahr hatten wir eine Schnucke mit Drillingen, was bei Schnucken eher selten ist. Hier haben wir sicherheitshalber Milch dazu gefüttert, da das Mutterschaf in der Regel für 3 Lämmer zu wenig Mich hat, Wir hatten dabei tatkräftige Unterstützung von Josie, einem Mädchen aus Bieber. Sie war jeden Abend pünktlich zur Fütterung der Lämmer da und hat wirklich mit großer Begeisterung geholfen.

Wenn die Lämmer dann etwa zwei Wochen alt sind geht’s von dem Winterquartier auf die erste Weide, wo sich alle Schnucken über das frische Grün freuen.

Unterwegs zu neuen Weidegründen

Um hier kein Schaf zu vergessen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen werden, wir von unseren beiden Border Collies Jill und Jamie unterstützt, ohne die es ungemein schwieriger wäre, die Schafe auf eine neue Weide zu bringen. Wer das Arbeiten der Border Collie schon einmal gesehen hat, weiß, mit was für einer Präzision und Arbeitseifer diese Hunde die Schafe steuern können. Wir machen mit unseren Hunden auch Hütevorführungen. Bei diesen erkläre ich auch, wie die Hunde an den Schafen arbeiten und die Besonderheiten dieser faszinierenden Hunderasse. Aber auch im Feld, wenn ich mit meinen Schnucken unterwegs bin, erzähle ich interessierten Spaziergänger gerne von meinen Schnucken, meinen Hunden und mir.

Gerne gebe ich weitere Infos oder mache Vorführungen für Schulklassen oder Kindergartengruppen.

c.w@culina-concept.de

Liebe Grüße

Carsten Walther

Alle Fotos: Carsten Walther