Sehr verwundert waren wir über einen Besuch in unserem Schlafzimmer. Dort lag dieser Käfer, eine Hirschkäferfrau. Da momentan morgens und abends alle Türen offen stehen, hatte sie wohl das kühlere Haus zum Sterben bevorzugt. Hirschkäfer haben wie viele andere Insekten auch nach der Befruchtung und Eiablage nur noch eine kurze Lebenszeit. Im Spätsommer ist für gewöhnlich ihr wenige Monate dauerndes Leben im Licht zu Ende. Hirschkäfer sind beim ersten Verlassen der Erde bereits in ihrem 3. bis 8. Lebensjahr. Die Lebenserwartung nach dem Schlupf der Käfer beträgt bei den Männchen nur wenige Wochen, auch die letzten Weibchen versterben im Spätsommer. Vor allem die Männchen haben viele Fressfeinde*). Der Lebensraum der Hirschkäfer ist knapp geworden. Wie bei vielen anderen Wildtieren kann der Mensch aber helfen, auch dort, wo Baumaßnahmen u.ä. den Tieren den Lebensraum nehmen. Lassen Sie im eigenen Garten mal einen toten Baum stehen oder stellen sie einen dicken Baumstamm auf. Darauf können im Sommer Töpfe gestellt werden. Das Foto zeigt den Stamm einer Douglasie, die vor 10 Jahren bei unseren Nachbarn gefällt wurde. Hirschkäfer bevorzugen zwar Eichen, nehmen aber auch anderes Holz an.
Und ein Baumstamm ist überhaupt nicht unordentlich. Diesen mag ich besonders, weil er oben mit Moos und seitlich Flechten besiedelt ist. Dort wo er schon aufgespalten ist, habe ich kleine Knollen von Frühlingsalpenveilchen hineingesteckt.
Die Frage “Ist das Kunst oder kann das weg?” wird üblicherweise im Haushalt gestellt. Ich übertrage sie mal auf unseren Garten. Wir haben dort eine Plastik von Henry Moore. Natürlich können wir uns keinen echten leisten. (Bronzeplastiken werden auf dem Kunstmarkt für etwa 4Millionen € gehandelt) Aber was Vögel, vor allem die Spechtartigen, und Insekten an den abgestorbenen Stämmen von Eberesche und Weide geschaffen haben, kommt den Werken des Künstlers doch schon sehr nahe. wiki/Henry_Moore. Als ich kürzlich am Hang am Weg nach Rodheim arbeitete, zeigte eine Passantin auf die Stämme und sagte, die müssten abgesägt werden. Auf meine Erklärung, welche Bedeutung Totholz für die Tiere habe, ging sie nicht ein, wiederholte nur ihr Ansinnen. Nun, offenbar sind Stürme die Sauberfrauen von Mutter Natur, jedenfalls wurde der längste Stamm vom “Zeynep” umgelegt. Jetzt dient er zersägt als Brennholz bzw. neue Beetumrandung. Die Vögel suchen sich eine andere Spitze zum Anlanden aus, und der Kleiber findet noch genügend andere Bäume in unserem Garten.*)
Warum Totholz so wichtig ist, dass wir es stehen lassen, will ich mit dem Auszug aus einem NaBU-Artikel begründen:
Es lebe das Totholz
Unterschlupf und Wohnraum für Insekten
Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon. Lassen Sie Raum für alte Baumstämme, Totholzhecken, Stängel oder Laubhaufen! Viele wissen es nicht und es klingt paradox, doch Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon, ob als Nahrung, Versteck oder Baumaterial. Arten wie die Gewöhnliche Löcherbiene, die Blauschwarze Holzbiene die gemeine Goldwespe, der Goldrosenkäfer oder der Gemeine Widderbock sind vom Totholz abhängig oder können darauf nur schlecht verzichten.
*) mit einem Foto vom Kleiber, der in unserem Garten in mehreren Exemplaren zu Hause ist, illustrierte der Gießener Anzeiger am 1. März den sehr lesenswerten Artikel von Götz Eisenberg “Das Kettensägen-Massaker”
Eines meiner Lieblingsbücher als Kind war der Roman des Natur-Autors Hans Wilhelm Smolik (wiki/Hans-Wilhelm_Smolik) “Rauschebart und Knorzel”. Er erzählt das Leben einer Eiche vom ersten Sprießen bis zum Absterben nach vielen Jahrhunderten. Aber danach war Rauschebart nicht wirklich tot, sondern lebte als Knorzel weiter. Knorzel war Rauschebarts Wurzel und beherbergte ganz viel neues, anderes Leben – und irgendwann auch wieder eine junge Eiche. Immer noch sehr lesenswert!
An der jüngsten Wintervogelzählung beteiligten sich 117 622 Menschen. Das ist gegenüber dem 1. Zähljahr 2011 eine Verdoppelung. Damals machten rund 56 000 Leute mit. Unübertroffen war bisher das Jahr 2021 mit 164 000 Zählenden.
E = beobachtete Exemplare pro Garten. Notiert wurde die maximale Zahl an Individuen in der Zähl-Stunde
In fast 60% der Gärten wurde der Haussperling beobachtet, dabei kam man auf die stattliche Zahl von 777138 Exemplaren bzw. durchschnittlich 6,6 Sperlingen pro Garten. Die Kohlmeise findet sich sogar in knapp 80% aller Gärten ein, durchschnittlich aber nur mit 4,59 Exemplaren pro Garten. Gegenüber 2011 haben beide die Plätze getauscht. Damals kam die Kohlmeise mit durchschnittlich 6,68 Exemplaren in 93% der Gärten vor, der Haussperling mit 5,76 Individuen in 55% der Gärten.
Hier folgt eine Gegenüberstellung der Rangliste Deutschland im Vergleich mit dem Vorkommen im Kreis Gießen und mit unserem Garten. Bei unserem Garten bedeutet /x die Anzahl der Vögel, die wir im ganzen Winter bisher gesichtet haben. Die Stunde der Wintervögel ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Im Kreis Gießen entspricht die Rangfolge dem Bundesgebiet; lediglich Amsel, Stieglitz, Bergfink und Sumpfmeise kommen häufiger vor. In der Rangliste habe ich nur die Vögel vorgestellt, die auch in unserem Garten zu beobachten waren.
Interessant sind einige Vogelvorkommen ohne Berücksichtigung der Rangliste. Hessen hat das größte Vorkommen frei lebender Alexandersittiche (61 Tiere, vor allem in Wiesbaden) In Deutschland gibt es zwei weitere Sitticharten, die aus Käfighaltung entflogen sind und nun seit Jahren im Freien leben und sich vermehren. Auch die seltene Bartmeise wurde zwölfmal in Hessen gezählt, aber nicht in Gärten. Der Grauspecht ist mit 57 Exemplaren in Hessen und Thüringen vertreten. Die Schwanzmeise kommt 2068 mal vor. Der Seidenschwanz wurde in Hessen tatsächlich viermal gesichtet; seinen deutschen Winterschwerpunkt hat er mit 101 Exemplaren in Brandenburg, 32 mal in Sachsen und 8 mal im Saarland.
Welche Vögel gibt es in Ihrem Garten? Schreiben sie uns doch Ihre Beobachtungen an info@biebertaler-bilderbogen.de!
Bei den Eiben links handelt es sich um Sämlinge, die in ca. 15 Jahren noch nie beschnitten wurden. Nur einzelne Zweige wurden floristisch verwendet. Oben der buntlaubige Sämling aus der Nähe
Sowohl im Gießener Anzeiger, der Gießener Allgemeinen Zeitung als auch in der Gießener Zeitung gab es dazu Beiträge vom neuen Umweltdezernenten des Kreises, Christian Zuckermann. Ich weiß nicht, ob sich die Menschen dadurch angesprochen fühlen, die es lieber ordentlich haben. Manche Leute mögen zwar keine Tier, ich denke aber, die meisten würden sich über Eichhörnchen, Igel und natürlich Vögel im Garten freuen. Kann man denn Ordnung und Tierleben zumindest teilweise zusammen bringen? Ich meine, ja. Welchen Lösungsweg man einschlägt, das hängt sehr von der Gartengröße ab. In den Dörfern gibt es teilweise noch recht große Gartengrundstücke, die bieten viele Möglichkeiten. Doch auch im Neubaugebiet muss niemand auf tierischen Besuch verzichten.
Mein Lösungsvorschlag sind Schnitthecken. Sie sollten in kleinen Grundstücken nur kniehoch sein. Alternativen: Silos aus Maschendraht (ähnlich Gabbionen), in die Laub und Reisig geschichtet werden. Oder man baut eine Sitzecke mit Rückwand aus Holzpaletten und streicht sie farbig. Auch für Ordnung braucht es oft nur Phantasie.
Schnitthecken für größere Grundstücke können nicht nur an der Grundstücksgrenze, sondern mittendrin bzw. in einem Teil des Gartens gepflanzt werden, der etwas abseits liegt. Orientiert an englischen Gärten wäre aber auch eine Eibenhecke*1) weiter vorne möglich. Der Bereich davor, vom Haus aus gesehen, kann zur Staudenrabatte werden mit Pflanzen für Sonne und Schatten. Der Bereich hinter der Hecke wird zum Ablagern von Baumschnitt genutzt. Der darf gerne ordentlich gepackt werden. Die Tiere brauchen im Winter genau wie wir ein warmes, gegen Regen und Wind geschütztes Plätzchen.
In kleinen Grundstücken reicht der Platz nur für eine kniehohe Hecke. Doch auch dahinter lassen sich kleine Reisighaufen*2) oder eine schöne Igelburg verbergen. Alternativ baut man schmale Silos aus Maschendraht, in die Laub und Reisig gepackt werden. Davor können die immergrünen Würzkräuter wachsen. Sie profitieren vom Windschutz und der Verrottungswärme und brauchen kaum Pflege.
Wer gerne kreativ ist, baut aus Holzpaletten ein Gerüst, das man schön anmalen und/oder in eine Sitzbank umwandeln kann. dreamstime. Bunte Paletten (nur 1 Beispiel)Dahinter ist Platz für Gartengeräte, wetterfestes Kinderspielzeug und den Gartenschnitt oder Kompost.
Bei den Stauden sollte man diejenigen, die ihre Blätter im Winter einziehen mit immergrünen mischen. Das ergibt auch im Winter Hingucker, Lichtreflexe und meistens frühe Blüten. Darunter können Vögel Schutz vor Regen und Schnee finden – sofern keine Katze durch den Garten streift.
Die Fotos zeigen nur Pflanzen, die im Winter ihre grünen Blätter behalten.
Ganz wichtig bei der Pflanzenauswahl: Pflanzen Sie Vielfalt! Je mehr verschiedene Arten umso besser.Es wird immer irgendetwas blühen; und im Laufe der Zeit werden Sie an Ihren Pflanzen immer mehr Tiere beobachten können.
zu *1) warum Eiben? Eiben wachsen relativ langsam, so dass man selten schneiden muss. Sie nehmen es nicht übel, wenn man zu tief schneidet (Thuja und Scheinzypressen sehen nach einem falschen Schnitt jahrelang schäbig aus). Sie bieten einen schönen Hintergrund für bunte Blumen. sie sind so dicht, dass Vögel gerne darin nisten. Wem sie zu dunkel sind: Es gibt auch buntlaubige Sorten siehe oben.
zu *2) Oft wird der Name Benjeshecke benutzt. Klingt hochtrabend, ist aber keine Erfindung von Herrn Benjes. Totholz hat man schon in frühester Zeit als Schutzwall gegen wilde Tiere oder Wind in der Landschaft ausgebreitet. Der unten verlinkte Beitrag benutzt zwar den Namen Benjes, zeigt aber nur einen “ordentlichen”, in die Länge gezogenen Totholzhaufen. Vorteil, da er jährlich absackt: sie können immer wieder Reisig darauf packen. Wenn es etwas dicker und frisch ist (nicht älter als 1 Jahr) dann werden sich darin auch die interessanten blauschwarzen Holzbienen ansiedeln.Mein schöner Garten Totholzhecke Schritt für Schritt-Anleitung
Die Alpaka-Gruppe von Tanja Simon, der Besitzerin der Herde; Foto Tanja Simon
Alpakas sind südamerikanische Kleinkamele, die hauptsächlich in den Anden leben, wo sie auf 5000m Höhe extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Alpakas werden mittlerweile weltweit gezüchtet, aber den Hauptanteil an Alpakawolle liefert immer noch Peru. Manche Leute möchten ein Alpaka im Vorgarten, weil es ” so knuffig ” ist. Das ist Tierquälerei für diese sozialen Tiere, die in Herden leben. Sie möchten am liebsten in Ruhe grasen.*) Obwohl bei diesen Kleinkamelen die Domestizierung schon vor über 7000 Jahren begann, sind es keine Schmusetiere. Sie werden allerdings erfolgreich in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Heute werden die Alpakas vor allem wegen ihrer Wolle gehalten. das heißt aber auch: Einmal im Jahr kommt der Friseur bzw. der Scherer (aber nicht aus Königsberg). An Himmelfahrt war es 2021 bei Tanja Simons Tieren so weit, ein zwar sonniger, aber insgesamt kühler Tag. Doch das sind die Tiere aus ihrer Heimat gewöhnt. Im folgenden zeigen wir einige Fotos der Aktion.
Vorher – nachher
Moritz begegnet uns noch öfter
Ich weiß nicht, ob die Tiere das Scheren als angenehm oder unangenehm empfinden. Auf jeden Fall arbeitet es sich in Tischhöhe besser; und für das Tier ist es im Liegen entspannter.
Moritz braucht gutes Zureden, damit er sich auf den Tisch heben lässt. Ein männliches Tier kann bis zu 80kg schwer werden. Da müssen alle mit anpacken.
Jetzt ist er geduldig
Blondinen stehen lange Haare besser
Wildschafe auf der Nachbarwiese
Alpaka-Wolle enthält im Gegensatz zu Schafwolle kaum Wollfett. Das spürt man und das riecht man. Wenn man Schafwolle transportiert, riecht das ganze Auto danach, bei Alpakawolle gibt es keinen unangenehmen Geruch. Der geringe Fettgehalt erfordert aber, dass der Scherende die Scherblätter in recht kurzen Abständen einfettet, um den Tieren nicht weh zu tun.
Das Schergerät sieht aus wie größeres Haarschneidegerät: die Wolle gibt es in etlichen Farben Die Weiterverarbeitung erfolgt wie bei Schafwolle
Alpakawolle
Die typischen Inka-Mützen auf dem Foto links zeigen alle natürlichen Farben der Alpakawolle. Eine Mütze wird online für 21.67€ verkauft. Jede, die schon mal solche Muster gestrickt hat, weiß, dass dieser Preis viel zu gering ist, denn das meiste verdient ohnehin der Händler. 5€ für die Produzentin? (Foto: etsy-Versand)
*)Das bedeutet bei Alpakas mindestens: keine Alleinhaltung; 1000 Quadratmeter Weidefläche für die ersten beiden Tiere, weitere 100 Quadratmeter für jedes weitere Tier; ein wetterfester Unterstand mit mindestens zwei Quadratmetern Platz pro Tier. Eine reine Stallhaltung ist nicht artgerecht. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alpaka
Sonstige Fotos: Eveline Renell und Winfried Senger
Ein Gastbeitrag von Laura-Marie Weber aus Fellingshausen
Natürliches Hochbeet
bei Familie Weber
Als Familie Weber 2019 ein Hochbeet bauen wollte, sollte es sich in den Hang fügen und für den Garten und deren Lebewesen eine Bereicherung sein. Gebaut wurde also ein Hochbeet aus Natursteinen, direkt am Hang gelegen, in der Nähe von einem der 2 Wildbienenvölker, die im Garten leben. Scherzhaft sagte die Mutter noch, dass ja die Feuersalamander dort einziehen können, die sich schon so manches Mal auf ihrem Balkon verirrt hatten.
2021 dann, beim Jäten und Bepflanzen der zweiten Beethälfte, saß er plötzlich da: Ein kleiner Teichmolch, der offenbar im Hochbeet überwintert hatte. Was nun? Also, Arbeit einstellen, Molch in Ruhe lassen, und erst mal in der Biebertalgruppe fragen, welche Pflanzen denn da nun geeignet sind. Dank dem fachkundigen Rat von Eveline Renell wurde rasch die richtige Bepflanzung ausgewählt: Erdbeeren!
Perfekt, da muss man nicht jedes Jahr alles umgraben, und die Tiere können in Ruhe dort wohnen. Für die 4 Kinder der Familie toll, alle lieben die roten Früchte, die herabhängenden Erdbeeren spenden Schatten und die kleinen Molche finden genügend Futter zwischen den Steinen und Pflanzen.
Wovon ernähren sie sich? An Land von Insekten, Würmern und Schnecken, also ähnlich wie die Feuersalamander, mit denen diese Amphibien verwandt sind. Wie schön für die Gärtner, wenn dadurch die Nacktschnecken vertilgt werden. Im Wasser – nur zum Ablaichen im Frühjahr – sind Kleinkrebse und Insektenlarven ihre Nahrung.
Dies ist eine Wiese in Krumbach Anfang März- sieht Ihr Rasen auch so aus? Foto Eveline Renell
Je verdichteter ein Rasen ist, umso mehr muss der Maulwurf graben, um sein Gangsystem zu belüften und der großen Menge an Kohlendioxid, die durch seine körperliche Aktivität entsteht, einen Weg nach außen zu ermöglichen. In besonders feuchten Wiesen wird sogar eine Maulwurfsburg gebaut, Das ist ein großer Haufen von mehr als 40cm Höhe. Anders als Wühlmäuse schädigen Maulwürfe keine Pflanzen. Sie ernähren sich überwiegend von Regenwürmern, ohne jemals deren Bestand zu gefährden. Daneben stehen auch Engerlinge auf dem Speiseplan. https://www.plantopedia.de/gute-und-schlechte-engerlinge/ Engerlinge sind die Larven von Käfern. Falls Sie unbedingt einen englischen Rasen haben möchten, sollten sie ihn 400 Jahre lang regelmäßig vertikutieren. Das erleichtert den Maulwürfen die Wohnungsentlüftung und sie buddeln weniger. Wer aber den Rasen ohnehin in eine Blumenwiese umwandeln möchte, solle sich über Grabowskis Hilfe freuen. Einfach Samen auf den Rasen zu streuen, funktioniert nämlich nicht. Man muss in jedem Fall ein Stück der Rasensoden abtragen. Also gehen Sie folgendermaßen vor: Nehmen Sie alle Erde bis auf Rasenniveau ab und verwenden sie diese für Aussaaten im Zimmer oder als Blumentopferde. Die Fläche nun nicht glatt klopfen sondern direkt darauf die Samen streuen. Mit feiner Brause kurz angießen. Oder Sie besorgen sich fertige Wiesenpflanzen. Eine pro Hügelfläche reicht.
Maulwurf /Talpa europaea)– ist er nicht knuddelig? Beide Fotos wikipedia
Eher feuchte Flächen Hohe Schlüsselblume Kuckuckslichtnelke Bachnelkenwurz Wiesenschaumkraut Sumpfziest Schlangenknöterich Märzenbecher Schachbrettblume
Natürlich gibt es noch viel mehr geeignete Arten. Schauen Sie von Frühling bis Herbst, was auf Biebertaler Wiesen, Weg- und Waldrändern blüht. Ich bin nicht der Meinung, dass das Saatgut unbedingt aus der näheren Umgebung stammen muss. Ausnahme: Man schafft Lebensräume für Insekten, die nur auf eine einzelne Blütenart spezialisiert sind. Momentan ist es jedoch schon hilfreich, die Gesamtanzahl zu erhöhen. Die Kür kommt dann später z.B. mit einem Sandarium. Sandarium für Wildbienen
In 142.000 Gärten und Parks wurden 4,98 Millionen Vögel notiert. An der Spitze thront unangefochten der Haussperling mit 980.000 Exemplaren, gefolgt von Kohlmeise, Feldsperling, Amsel und Blaumeise. Im Kreis Gießen wurde in 651 Gärten gezählt. Ich vergleiche diese Ergebnisse auch mit denen in unserem Garten. Der Garten liegt an einer Wiese mit viel Gesträuch, nur 50m vom Wald entfernt und bietet selber viele natürliche Nistmöglichkeiten. Greifvögel sehen wir oft über Wiese und Wald; in unseren Garten kommen sie genauso wenig wie Krähen. Hin und wieder sind Elstern und Eichelhäher zu Besuch.
Die folgende Liste vergleicht die Zahlen deutschlandweit mit denen in unserem Garten und im Kreis Gießen.
In Deutschland belegte die Kohlmeise Rang 2 und die Blaumeise Rang 5. Aber sie wurden gegenüber den Vorjahren weniger. Alle anderen Meisenarten wurden ebenfalls deutlich weniger als 2020 gesichtet. Wie bereits im sehr milden Winter 2017 machten sich viele typische Futterplatzbesucher rar, Neben Meisen und Schwanzmeisen auch Kleiber, Gimpel und Kernbeißer. Das sind alles Arten, deren Winterbestände auf den Zuzug von Artgenossen aus dem Norden angewiesen sind. Bis kurz vor der Zählung war der Winter in ganz Europa sehr mild, Daher kamen wohl weniger Vögel aus dem Norden zu uns. Die Anzahl der Zähler*innen hat dagegen um 40.000 zugenommen.
Der Stieglitz war der Vogel des Jahres 2016. Aber da er seit drei Wochen regelmäßig in unseren Garten zum Futterpicken kommt, auch schon mit bis zu 8 Exemplaren, stelle ich ihn hier im Bild vor. Bei der Zählung vor einem Jahr war er nicht vorhanden. Wir hatten in diesem Jahr viele brütende Meisen im Garten, die uns in den Vorjahren zu Hauf an den Futterplätzen besuchten. In diesem Winter sieht man dagegen nur hin und wieder eine Kohl- oder Sumpfmeise. Regelmäßig sind dagegen Grünfinken, Stieglitze und Erlenzeisige, relativ viele Buchfinken sowie Kleiber, Amseln und Rotkehlchen. Die Buntspechte sind rar geworden. Wie sieht es an Ihrer Futterstelle aus? Schicken sie uns Fotos und Berichte, wir freuen uns darüber. Und ansonsten: Beteiligen Sie sich an der Vogelzählung!
Die Frage stelle ich mir in jedem Jahr, wenn ich nackte Gartenbeete sehe. Was früher der Schnee übernahm, müssen wir jetzt tun. Entweder durch Anbau von Gründüngung, die bei Frost erfriert und auf dem Beet liegen bleibt. Oder, indem man das Herbstlaub zusammenkehrt und auf den Beeten ausbreitet. Und wer schläft da im Freien, wenn der Boden unbedeckt bleibt?
Bakterien – sehen wir nicht =,001 bis 0,005 mm Pilze – ihr Myzel sehen wir und wir riechen sie, Pilzgeflecht 0,001mm bis mehrere Meter Verschiedene Einzeller wie Amöben und Geißeltierchen 0,005 bis 0,5mm Fadenwürmer (Nematoden) 1-50mm lang Springschwänze = flügellose Insekten 0,1 bis 9mm, zernagen Falllaub Asseln, kleine Krebse, 8-12mm lang, unter Blumentöpfen, machen aus Pflanzenresten Humus Gliederfüßler (= Spinnen, Insekten, Milben, u.a.) zerkleinern, transportieren Mineralstoffe Regenwürmer, etwa 2500 kg pro ha Ackerland, produzieren Wurmhumus
Alle Bodenlebewesen zusammen bezeichnet man als Edaphon (abgeleitet vom griechischen Wort für Erdboden)Das Edaphon, also sämtliche im Boden lebenden Organismen, kann in einem Wald ein Gewicht von rund 25 Tonnen pro Hektar erreichen. Wird der Wald gerodet und als Ackerland genutzt, verringert sich das Edaphon schnell auf vier bis fünf Tonnen pro Hektar.Bodenleben
Fast alle lieben Feuchtigkeit. die finden sie unterm Laub. Das Laub wärmt sie und den Boden. Je wärmer es ist, umso aktiver sind diese Lebewesen. Auf Beeten, die mit Laub bedeckt sind, wird der Boden bei Starkregen nicht weggeschwemmt bzw. nicht verdichtet. Falls Sie Blumenzwiebeln gesteckt haben, so wachsen die unbeirrt unterirdisch weiter, indem sie erst mal Wurzeln bilden. Das funktioniert umso besser, je wärmer der Boden noch ist. Auch abgefallene, keimende Blumensamen bilden kräftige Wurzeln, die später bei der ersten Frühlingstrockenheit viel besser Wasser ziehen können. Im Wesentlichen helfen Sie mit einer Laubdecke jedoch allem, was natürlicherweise im Boden lebt, sich von Pflanzenresten inklusive Herbstlaub ernährt und nebenbei wunderbaren Kompost daraus macht.
Also gönnen Sie sich etwas weniger Arbeit, indem Sie das Laub auf den Beeten liegen lassen. Vom Rasen sollten Sie es mit dem Rasenmäher entfernen. Das gehäckselte Laub ist gut für die Beete mit Schneeglöckchen oder andere Frühblüher, weil es zu deren Blütezeit fast zerfallen ist und nicht abgeharkt werden muss. Die Bäume haben große Mengen an Mineralstoffen aus dem Boden gezogen, die sie mit abgefallenen Laub wieder abgeben. Nutzen Sie diesen Schatz! Für die Tonne ist er zu schade.