Das erste Foto zeigt die Barbarakresse an einer Böschung gegenüber der Pumpstation an der L 3047 nach Krumbach. Sie ist in unserer Gemarkung gar nicht so selten, tarnt sich aber durch eine niedrige Rosette und unauffällige Blätter. Anders als die grün-gelb-weiße Gartenform, die sich wunderbar im Winter als Einfassungspflanze im Gemüse- oder Blumenbeet eignet. Wenn sie sich ausgesät hat, kann man schon nach dem 3. Laubblatt zwischen grün und bunt unterscheiden. Die Barbarakresse (nach der Schutzpatronin der Bergleute – in Tagebau-Geländen wächst sie häufig) heißt auch Winterkresse, weil sie den ganzen Winter zu beernten ist. Wie alle Kohlgewächse enthält sie antibiotisch wirkende Senföle. Die dunkelgrüne Farbe deutet auf viel Provitamin A, Vitamin C sowie Eisen und Magnesium. Die Blütezeit ist von Mitte April bis Anfang Juni, im April schön in Kombination mit hohen gelben bzw. lila Tulpen. Auf den Nektar reichen Scheibenblüten tummeln sich viele Insekten.
Verwendung: als Salatzutat, für Kräuterbutter oder Grüne Soße. Kurz in Butter oder Olivenöl gedünstet und mit einem Spritzer Balsamico-Essig versetzt ist es ein leckerer Brotbelag oder eine Beilage zu geschmortem Fleisch.
Als zweite Pflanze stelle ich Ihnen das Scharbockskraut vor, das von Rasen-Puristen sehr verdammt wird. Es blüht derzeit allerorten, wo der Boden frisch ist. Scharbock ist eine alte deutsche Bezeichnung für Skorbut. Nach den Vitaminarmen Wintermonaten früherer Jahrhunderte wurde alles gesammelt, was grün und essbar war. Aber bitte Vorsicht! Die Blätter sollten nur in kleinen Mengen und nur von noch nicht blühenden Pflanzen genutzt werden. Sie schmecken leicht scharf und zusammenziehend. Sobald ein bitterer Geschmack auftritt, bitte nicht mehr nutzen.
Problemlos ist dagegen die Knoblauchsrauke, auch sie ein Kreuzblütler bzw. Kohlgewächs. Entsprechend enthält sie Senföle. Wenn Sie Knoblauch als Geschmackszutat mögen, den aufdringlichen Geruch aber verabscheuen, liegen Sie mit der Knoblauchsrauke richtig. Ursprünglich kam sie nur in Laubwäldern vor, inzwischen ist sie weit verbreitet – in Nordamerika invasiv – und gilt als Stickstoffanzeiger. Sie wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. In der Volksmedizin wurden aus den Blättern Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen hergestellt. Verwendung nur für rohe Speisen, da sich ihre ätherischen Öle schnell verflüchtigen. In England wird sie als Sandwichzutat genutzt. Peppen Sie jetzt Ihren selbst hergestellten Burger damit auf.
Quelle: wikipedia
Fotos: Eveline Renell