Viele “Alte Hasen” wissen, was man Anfang September noch in die Erde bringen kann. Für Gartenneulinge soll dieser Artikel eine kleine Hilfestellung bieten.
Erstens: Ein großer Teil der Blumen, die uns nächstes Jahr ab Mai erfreuen, wird schöner, wenn man im Herbst aussät. Dazu gehören Kornblumen, Kornrade, Acker- und Klatschmohn, Nadelkerbel, Kamille, Mutterkraut, einjähriger und Ackerrittersporn. Dabei handelt es sich um sogenannte “Ackerbegleitkräuter”, die vor Jahrtausenden mit den Getreidearten aus dem Zweistromland nach Mitteleuropa kamen. Während sie noch vor 50 Jahren als Unkraut gar nicht erwünscht waren, weiß man inzwischen ihren ökologischen Nutzen zu schätzen. Falls ein Kübel mit Laub abwerfendem Gehölz auf Ihrem Balkon steht, können Sie diese Blumen nach dem Stecken der Tulpen etc. gleich darüber säen. Die im Herbst gesäten Pflanzen konzentrieren sich auf die Wurzelbildung, blühen nächstes Jahr früher und müssen seltener gegossen werden. Dann bitte in den Untersetzer, um die Wurzelbildung nach unten zu fördern.
Manche Gemüse tragen ihren Standort im Namen, der Feld- oder Ackersalat zum Beispiel. Es gibt ihn in unserer Gemarkung an vielen Stellen wild. Die Septembersaat ist erst im nächsten Frühling erntereif. Aber in diesem Herbst können Sie noch säen und ernten: Radieschen, Scheerkohl, Rucola, Rapa, Asia-Salate. Bei den letztgenannten handelt es sich durchweg um Kohlgewächse, die immer sehr schnell keimen. Wer den Rübstiel (Köln) vermisst: Der ist identisch mit dem oben abgebildeten Cima di Rapa (kurz Rapa). Spinat Anfang September gesät ist vermutlich noch im Herbst zu beernten, bei der Aussaat ab Mitte des Monats müssen Sie bis zum nächsten Frühjahr warten. Auch Winterpostelein kann jetzt noch in die Erde. Wer ihn einmal hat, wird ihn immer wieder finden. Er bedeckt im Winterhalbjahr den Boden; und da wo er Ihnen lästig wird, ist er sehr leicht zu entfernen. Vergessen Sie nicht die dicken Bohnen. Bei den stets milderen Wintern ist die Herbssaussaat früher und ohne schwarze Blattläuse zu beernten. Legen Sie nach Weihnachten sicherheitshalber ein paar Tannenzweige neben das Beet. Im Balkonkasten. kann man säen und die Konferen gleichzeitig als Dekoration verwenden.
Alle genannten Gemüsearten sind als Salat verwendbar. In größerem Zustand können sie auch gedünstet werden. Cima di Rapa schmeckt ähnlich wie Brokkoli. – Guten Appetit!
Bezugsquellen, z. B.: Biogartenversand.de/biosaatgut/blattgemuese