Bald ist Kartoffelpflanzzeit

Verschiedene bunte Kartoffelsorten. Reihe oben (l-r): Blauer Schwede; Shetland Black; Linda; Reihe unten: Highland Burgundy Red; Bamberger Hörnchen; Herrmanns Blaue. © picture-alliance Foto: Simone R. Neumann
Rote, blaue, bunte und “normale” Kartoffeln von “Ellenbergs Kartoffelvielfalt

Für die meisten Kartoffelbauern ist es wirtschaftlicher, wenige Sorten anzupflanzen. Eine Ausnahme ist Karsten Ellenberg aus Barum bei Uelzen, vom dem auch die Kartoffeln stammen, die auf dem Fellingshäuser Wochenmarkt zur Pflanzung angeboten werden.
Ellenberg ist fasziniert von der Vielfalt alter, längst vergessener Kartoffelsorten. Gelbe Schale und buttriger Geschmack, rosa Schale und Fleisch mit würzigem Geschmack, schwarze Schale und cremiger Geschmack: Kartoffel-Raritäten wie “Ackersegen“, “Rosa Tannenzapfen” oder “Schwarze Ungarin” baut er an und verkauft sie an eine wachsende Abnehmerschaft.

Rund 5.000 Sorten waren längst in die Genbank in der Nähe von Rostock*) verbannt, als Ellenberg in den 90er-Jahren begann, wieder traditionelle Formen und Geschmacksrichtungen auf den Tisch zu bringen. Inzwischen zieht der Landwirt auf seinen Äckern etwa 100 historische Sorten, darunter auch eigene Züchtungen. “Ich wollte wissen, wie alte Sorten, die früher auch ohne Kunstdünger gediehen, auf Bio-Böden wachsen. Nicht alle waren gut, ein Teil aber viel besser, interessanter und vielfältiger im Geschmack als das, was es heute gibt.” Der Kartoffelbauer nennt Nuancen wie cremig, nussig und buttrig. “Es ist wie beim Wein: Jeder muss seine Sorte selber finden.” Und nicht jede Sorte eignet sich für jedes Rezept.

Auf dem Wochenmarkt bieten wir folgende Sorten zum Pflanzen an:

SorteKocheigenschaftErntezeitFarbenHerkunft
AnnabelleFestSehr frühHell/gelbNL 2002
HeiderotFestMittelspätRötlich/rotD 2017
LauraVorwiegend festMittelfrühRosa/gelbD 1998
LindaFestMittelfrühHell/gelbD 1974
NemoMehligMittelfrühRosa gefleckt/gelbNL 2019
NicolaFestMittelfrühHell/gelbD 1973
PuikulaVorwiegend festMittelspätHell/gelbFinnland 1953
Purple RainfestmittelfrühLila/liaNL 2019

Es gibt zwar Kartoffeln, die in den Anden auf bis zu 4000m Höhe gedeihen. Solche sind aber hier nicht dabei. Damit sie zügig wachsen, sollte man die Knollen im April nur vorkeimen und erst im Mai ins Freie pflanzen. Ihre Kartoffeln keimen ohnehin? Wenn sie die Knollen aber in ein Kästchen mit Erde legen und in einen nicht geheizten, aber frostfreien Raum stellen, dann bilden die Kartoffeln an den Keimen schnell Wurzeln. Ihre Pflanzung bekommt dann im Freien einen guten Vorsprung.

Zu große Knollen werden halbiert (gedrittelt) und auf die Schale gelegt, damit die Schnittfläche abtrocknen kann (Foto Renell)



Vor allem für neue Gärten: Wussten Sie, dass Kartoffeln eine gute Vorkultur für Beete sind, die man neu anlegen will? Sie lockern den Boden und unterdrücken das Unkraut. Man kann sogar einige Wochen lang Pappe auf die Fläche legen, später etwas Erde darauf und die Kartoffeln hinein legen. Dann muss man nur noch etwas Material finden, um sie zu bedecken. Wenn man noch keinen Kompost hat, wird der Ertrag nicht so groß, aber die Kartoffelpflanzen haben Ihnen viel Arbeit abgenommen. Wir waren sogar erfolgreich als wir mangels anderer kompostierbarer Masse reichlich abgeschnittene Kirschlorbeerzweige unter die Pappe gelegt hatten.

Alle Knollen stammen aus dem Betrieb von Ellenberg – siehe Ellenbergs.Kartoffelvielfalt

Text und Foto: ndr.de/ratgeber/kochen/warenkunde/AlteKartoffelsorten


*) Groß Lüsewitz ist eine Außenstelle der Genbank Gatersleben Erlesene Kartoffeln.de (das ist eine Webseite des Anbieters Tartuffli)

Ist das Kunst oder muss das weg?

Links “Henry Moore” oder Natur-Stelen; der rechte Stamm wurde von “Zeynep” abgeräumt

Die Frage “Ist das Kunst oder kann das weg?” wird üblicherweise im Haushalt gestellt. Ich übertrage sie mal auf unseren Garten. Wir haben dort eine Plastik von Henry Moore. Natürlich können wir uns keinen echten leisten. (Bronzeplastiken werden auf dem Kunstmarkt für etwa 4Millionen € gehandelt) Aber was Vögel, vor allem die Spechtartigen, und Insekten an den abgestorbenen Stämmen von Eberesche und Weide geschaffen haben, kommt den Werken des Künstlers doch schon sehr nahe. wiki/Henry_Moore. Als ich kürzlich am Hang am Weg nach Rodheim arbeitete, zeigte eine Passantin auf die Stämme und sagte, die müssten abgesägt werden. Auf meine Erklärung, welche Bedeutung Totholz für die Tiere habe, ging sie nicht ein, wiederholte nur ihr Ansinnen. Nun, offenbar sind Stürme die Sauberfrauen von Mutter Natur, jedenfalls wurde der längste Stamm vom “Zeynep” umgelegt. Jetzt dient er zersägt als Brennholz bzw. neue Beetumrandung. Die Vögel suchen sich eine andere Spitze zum Anlanden aus, und der Kleiber findet noch genügend andere Bäume in unserem Garten.*)

Warum Totholz so wichtig ist, dass wir es stehen lassen, will ich mit dem Auszug aus einem NaBU-Artikel begründen:

Es lebe das Totholz

Unterschlupf und Wohnraum für Insekten

Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon. Lassen Sie Raum für alte Baumstämme, Totholzhecken, Stängel oder Laubhaufen!
Viele wissen es nicht und es klingt paradox, doch Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon, ob als Nahrung, Versteck oder Baumaterial. Arten wie die Gewöhnliche Löcherbiene, die Blauschwarze Holzbiene die gemeine Goldwespe, der Goldrosenkäfer oder der Gemeine Widderbock sind vom Totholz abhängig oder können darauf nur schlecht verzichten.

*) mit einem Foto vom Kleiber, der in unserem Garten in mehreren Exemplaren zu Hause ist, illustrierte der Gießener Anzeiger am 1. März den sehr lesenswerten Artikel von Götz Eisenberg “Das Kettensägen-Massaker”

Vorne der Kleiber (Spechtartige), hinten ein Dompfaff

Eines meiner Lieblingsbücher als Kind war der Roman des Natur-Autors Hans Wilhelm Smolik (wiki/Hans-Wilhelm_Smolik) “Rauschebart und Knorzel”. Er erzählt das Leben einer Eiche vom ersten Sprießen bis zum Absterben nach vielen Jahrhunderten. Aber danach war Rauschebart nicht wirklich tot, sondern lebte als Knorzel weiter. Knorzel war Rauschebarts Wurzel und beherbergte ganz viel neues, anderes Leben – und irgendwann auch wieder eine junge Eiche. Immer noch sehr lesenswert!

Fotos Renell

Bäume pflanzen mit Zuschuss des Kreises Gießen

Möchten Sie eine Eiche im (Vor)Garten?

Die Toteneiche in Fellingshausen, ein Naturdenkmal

Der Landkreis Gießen bezuschusst das Pflanzen einheimischer Baumarten Klimaschutz-lkgi.de und zwar gibt es 50% des Kaufpreises erstattet, aber maximal 100€. Außerdem müssen Sie in Vorleistung treten, denn dem Antrag soll je ein Foto des Gartenteiles vor und nach erfolgter Pflanzung hinzu gefügt werden. Als ich den Artikel schrieb, war über den obigen Link auch eine Liste von empfohlenen Bäumen zu finden. Ich habe sie auszugsweise unten eingefügt. Wenn Sie interessiert sind, so nehmen Sie Kontakt auf zu Sonja Cordt vom Klimaschutz-Team des Landkreises: telefonisch unter 0641 9390-1772 oder per E-Mail an klimaschutz@lkgi.de.

Was mir an der Liste missfiel: Die aufgeführten Arten waren nicht danach ausgewählt, wie groß der Garten ist. Wenn die Fläche, die Sie zur Verfügung haben, sehr groß ist (über 1000m²) und Sie eh keine Gartenarbeit mögen, dann können Sie auch Eichen, Berg- und Spitzahorn pflanzen. Die werden im Laufe der Jahrzehnte so breit, dass darunter nur noch wenig zu tun bleibt. Einen Kletterbaum erhalten Sie aber eher für Ihre Enkel als für Ihre Kinder. Einige der Arten haben außerdem so einige Besonderheiten, was man vorm Kauf wissen sollte.
So schön zum Beispiel Birken*) sind, alle sind Flachwurzler, die auf der Suche nach Nahrung und Wasser regelmäßig ihre Wurzeln in andere Beete stecken und die Gärtnerin/den Gärtner damit zur Verzweiflung bringen können.

Für die immer kleiner werdenden Gärten empfehle ich nach eigenen Beobachtungen und Erfahrungen die folgenden Arten:

Erklärung: 12m/10 bedeutet Höhe bis 12m, Breite bis 10m

Meine Top-Five sind: Mehlbeere, Eberesche, Wildapfel und Hainbuche, Weidenblättrige Birne.
*1) Statt des Wildapfels würde ich Sorten der Zieräpfel bevorzugen (stammen von den asiatischen Vorfahren- jede Baumschule kann beraten). Lockerer Wuchs, der in jedes Beet passt, schöne Blüten, Fruchtfarben, Herbstfärbung und essbar.

Die Mehlbeere mit flaumigen Blättern und schönen Früchten

*2) Bei der Vogelkirsche, wie sie an unseren Waldrändern wächst, ist die Frucht Glückssache. Wir hatten schon extrem bittere. Auch die veredelten Kirschen sind Sorten von Prunus avium. Dabei kann man auch klein bleibende Bäume kaufen. Für die Tierarten sind sie ebenso verlockend wie die reine Art, die für einen kleinen Garten zu groß wird.

Vogelkirsche am Weg Fellingshausen – Rodheim

*3) Die Wildbirne ist kaum noch von den Sorten zu unterscheiden, weshalb ich eine Kultursorte bevorzugen würde – z.B. Conference, die ohne Befruchterbaum auskommt. Für Leute, die gerne einen Olivenbaum im Garten hätten, empfehle ich die Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia). Sie stammt auch aus Europa, ist absolut frostfest und bietet das gleiche Flirren wie die Blätter der Olive. Die Früchte sind eher adstringierend.

*4) Warum gerade die Bruchweide? Wir haben keine Moore im Landkreis Gießen. Und für Gewässerränder gibt es andere klein bleibende Arten, z.B. die Rosmarinweide (Salix rosmarinifolia), die Kalk mag oder die Korbweide (Salix viminalis), die es in verschiedenen Rindenfarben gibt, nur 3-8m hoch wird und mit deren Zweigen man gut gestalten kann. Man schätzt die Weiden auf 3-400 Arten, die meisten sind Europäer.

*5) Ein Wort zur Hainbuche. Eigentlich wird auch sie zu groß. Aber sie ist so gut schnittverträglich (Heckenpflanze), dass Sie die Form Ihren Gartenbedingungen anpassen können. Baum oder Großstrauch sollte er aber bleiben.

*6) Die Esskastanie wird eigentlich viel zu groß. Ich habe auf Sizilien den “Castagno dei cento cavalli” gesehen, unter dessen Krone tatsächlich 100 Reiter Platz haben (Erstbeschreibung 1636, Unter-Schutz-Stellung 1745). Sein Alter wird auf 2-4000 Jahre geschätzt; und schon im 18. Jahrhundert soll er einen Umfang von 57m gehabt haben. Aber der Baum wächst so langsam, dass Sie seine Größe frühestens in 30-40 Jahren merken.
Man kann die Esskastanie auch in einem – sehr großen – Kübel pflanzen, sollte aber etwas Winterschutz vorsehen. Die Esskastanie wird vom Wind bestäubt. Wenn es in Ihrer Umgebung keine anderen Bäume gibt, brauchen Sie eine zweite Esskastanie als Bestäuber.

Die Esskastanie auf Sizilien, 18. Jahrhundert

Hinweis: Meine Empfehlungen sind zum Teil nicht zuschussfähig, da sie in der Liste des Landkreises fehlen.

Nachtrag am 24. Februar 2022: Heute las ich in der Laborpraxis, dass die Birke (Betula pendula) in der Lage ist, Mikroplastik über ihre Wurzeln aus dem Boden zu binden. Laborpraxis Birken als Bodenreiniger für Mikroplastik

Kastanienbaum_der_hundert_Pferde
flora-toskana.Esskastanie-Edelkastanie.html

Fotos: Winfried Senger, Eveline Renell, wikipedia, “100 Pferde”


Das Moor auf unserem Dach

Pflegeleicht, versiegelte Fläche, CO²-Bindung;
Im Januar ist Zeit zur Gartenplanung

Die Fichte kam als Samen angeflogen, irgendwann wird sie zu groß

Anlass dieses Erfahrungsberichtes ist der Artikel im Gießener Anzeiger vom 27. Januar 2022
“Millionen für die Rückkehr der Moore”
……..”Global gesehen sind Moore die wichtigsten Kohlenstoffspeicher, da kommen Wälder nicht hinterher”, sagt der Moorexperte der Umweltorganisation NaBU, Tom Kirschey

Viele Hausbesitzer, die mit dem Haus ungewollt zu einem Garten gekommen sind, wünschen sich vor allem eines: Pflegeleicht muss er sein! Dazu wurden – auch in Biebertal, schon eine Vielzahl von Flächen vorm und um das Haus herum versiegelt bzw. mit grauem oder schwarzem Schotter befüllt. Nach einigen Jahren wächst dennoch Unkraut. Aber es lässt sich schwerer beseitigen als im Garten mit normalem Boden. Dafür hat man dann Tausende von €uro ausgegeben! Wer den versiegelten Garten inzwischen bereut, hat mit der Anlage eines kleinen Moores eine prima Alternative.

Wie kamen wir zu unserem Moor? Als Kind haben wir beide in Norddeutschland gewohnt, wo es damals noch viele Moore gab. Winfried musste 1976 sein Haus mit Flachdach bauen. Mittlerweile war es zum Teil undicht und musste saniert werden. Ich hatte einige Jahre zuvor in Holland einen Wettbewerb von Gartenbau-Architekten gesehen, bei dem die Mini-Gärten auf Torfziegeln gebaut waren. Im nördlichen Niedersachsen fuhren wir an noch arbeitenden Torfwerken vorbei und fragten spontan nach Torfsoden. Die mussten wir uns aus dem – für den Gartenbau – geschredderten Torfmull heraussuchen. Mit zwei großen Kartons voll fuhren wir wieder heim. Einige Zeit später war die erste Fläche des Daches dicht, und der Moor-Aufbau konnte beginnen (2012).

Im ersten Herbst nach der Anlage
Zwischen den Soden sind freie Wassrflächen

Baumaßnahmen: 1. Das Dach wurde mit Dachpappe, Teer und darüber Dachfolie abgedichtet und ein 15cm hoher Rand aufgebaut. 2. Auf der Fläche wurden die Torfsoden so verteilt, dass Ränder und freie Flächen entstehen. 3. In die Freiflächen zwischen den Torfsoden wurden Pflanzen eingefügt. 4. Eine stetige Bewässerung erfolgt durch Verbindung mit einem Regenwasserbassin. Der Automat ist in dem hohlen Korkstamm versteckt (Zufallsfindling in der Provence)

Ausgewählte Pflanzen: Vor allem musste ich Wollgräser pflanzen, weil mein Mann der Ansicht war, ich hätte seine am Teich herausgerissen. In Wirklichkeit sind sie eingegangen, weil es dort inzwischen zu schattig war. Dann kam die von mir sehr geliebte Glockenheide hinzu und etwas Heidekraut, das richtig blüht. Beides bekommt man nur in Fachgärtnereien. Außerdem pflanzte ich einen Gagelstrauch.

2. Jahr Sommer: Preiselbeere und Scheidiges Wollgras
3. Jahr Herbst Im Hintergrund rot die seltene Sumpfrose, vorne guckt die Salweide heraus.


Pflegemaßnahmen: Im Jahr nach der Anlage keimten unzählige Birken auf den Torfsoden. Ich habe auf den knapp 4m² an die 300 Stück herausgezogen. Im 2. Jahr waren es bedeutend weniger, danach kamen sie nur ganz vereinzelt. Eine Weide hat sich angesiedelt, und ich ließ sie stehen. Da es sich um einen Großbaum (Salweide, Salix caprea) handelt, muss sie jährlich rigoros zurück geschnitten werden – wie Buchsbaumkugeln. Schon im 4. Jahr musste ich dem Gagelstrauch (Myrica gale) zu Leibe rücken. So schön er ist und wieviel Lebensraum er auch für diverse Insekten bietet: Auf so eine kleine Fläche gehört er nicht. Die Heidekräuter bekommen im Mai einen Kurzhaarschnitt.

Pflanzenentwicklung: Alle Arten von Heidekräutern (Calluna vulgaris, Erica tetralix) entwickelten sich prächtig. Die Walisische Heide (Daboecia cantabrica), die es im Herbst zu kaufen gibt, hat sich in weiß und rot üppig ausgesät. Ab dem 3. Jahr keimten auch Farne und Moose, die unbedingt in ein Moor gehören. Die Sumpfrose kaufte ich im Palmengarten 2015. Bis dahin wusste ich nichts von ihrer Existenz: Anfangs befürchtete ich, das Schmalblättrige Wollgras (Eryophorum angustifolium) würde die ganze Fläche übernehmen. Aber eines Tages (um 2018) waren alle drei Wollgrasarten verschwunden. Inzwischen sieht man kaum noch Torfsoden, die Fläche ist ziemlich mit Heidekräutern zugewachsen, wie es auch in der Natur sehr verbreitet ist.

Sumpfrose (Rosa palustris), Blüte Juni mit leichter Nachblüte bis Herbst

Und jetzt gehe ich mal ganz kurz weg von unserem Moor. Es gibt auch wunderschöne Exoten für diesen Lebensraum. Bei den abgebildeten Beispielen handelt es sich um Insekten fressende Pflanzen.

Kannenpflanzen, hier Sarracenia flava
Sarracenia pourpurea mit Blütenständen

Und zehn Jahre nach der Anlage? Wir haben soviel Freude an dem kleinen Moor, dass wir die Fläche unbedingt erweitern möchten. Man braucht nur 1-2cm Wasserstand aus Regenwasser, und die Fläche muss in der Sonne liegen.

Quellen: wikipedia.org/wiki/Gagelstrauch;
Einkauf: Erichmaier.de/insektivoren.html
Fotos: Eveline Renell

Was hat eine Hyazinthenzwiebel mit Goldfinger zu tun?

Sicher kennen Sie den Bond-Film “Goldfinger” von 1965.
Die Hauptdarstellerin Jill wird komplett mit Goldfarbe angemalt, was zu ihrem Erstickungstod führt, denn die Farbe verhindert die Atmung der Haut. So geht es auch den in Wachs getauchten Amaryllis (Ritterstern), die man seit einigen Jahren kaufen kann. Das Wachs verhindert die Atmung der Zwiebel und die Wasseraufnahme.
Offenbar werden inzwischen auch andere Blumenzwiebeln so vermarktet, wie man an der Hyazinthenzwiebel sieht, die ich kürzlich geschenkt bekam. Das ist ein riesiger Unsinn und Missachtung des Lebewesens Pflanze. Aber es gab ja auch mal eine Zeit, in der Frauen in der katholischen Kirche nicht als Menschen galten und Afrikaner wie wilde Tiere im Zoo ausgestellt wurden (letzteres ist gerade mal ein Jahrhundert her). Die genannten Blumenzwiebeln legen zwar die Blüten schon vor ihrer Ruhephase an, aber damit sie sie später schön ausbilden können, brauchen sie Luft und müssen Wasser einlagern. Wie Sie aber selbst sehen, hat die Hyazinthe gar keine Wurzeln, mit denen sie trinken kann.

Ich werde jetzt mal versuchen, ob ich die Zwiebel retten kann, wenn ich die Wachsschicht entferne. Normalerweise pflanze ich abgeblühte Hyazinthen im Frühling in den Garten. Amaryllis sollten Sie nach der Blüte*) auspellen und in Erde pflanzen. ab dem Frühling wird sie gegossen und gedüngt, und im Herbst schickt man sie in ihre Ruhezeit. Leider hält sich sogar unter Floristen die Meinung, dass man Amaryllis nach der Blüte einfach auf den Schrank legen und bis zum nächsten Winter vergessen kann. Woher bitte sollen sie denn die Energie nehmen, um eine so große Blüte auszubilden? Als Pflanze muss auch die Amaryllis ordentlich Photosynthese betreiben!

*) Bei Amaryllis funktioniert es mit der Blüte, weil die Zwiebel größer ist. Aber der Stängel ist meistens sehr kurz und eine Neubildung von Blüten für den nächsten Winter lässt sich nur durchführen, wenn die Pflanze optimal versorgt wird. Wachsumschließung von Blumenzwiebeln verhindert das.

Tomaten, Gurken und die Eisheiligen

Freizeit: Drei frostige Herren mit Dame | Augsburger Allgemeine
Drei Eisheilige, Quelle Augsburger Allgemeine

Die drei Eisheiligen (Bild oben) sind christliche Märtyrer bzw. Bischöfe aus dem 4. und 5. Jahrhundert. In Norddeutschland zählt man Mamertus hinzu, in Süddeutschland Sophie, Auch die beiden waren Märtyrer. Die unten genannten Daten sind ihre Namenstage.

Bauernregeln zu den Eisheiligen:

11 Mai: Mamerz hat ein kaltes Herz.
12. Mai: Wenns an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
13. Mai: Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
14. Mai: Vor Bonifaz kein Sommer, nach Sophie kein Frost.
15. Mai: Vor Nachfrost du nicht sicher bist – bis Sophie vorüber ist.

Quelle: Landratsamt Altötting

Die Klimastatistik zeigt Mitte Mai höchstens zwei Eistage an, das ist aber sehr davon abhängig, wo man wohnt. Die Tabelle unten gilt für Gießen

 JanuarFebruarMärzAprilMaiJuniJuliAugustSeptemberOktoberNovemberDezember
ø. Temperatur (°C)1.31.85.19.413.516.918.818.414.610.15.52.2
Min. Temperatur (°C)-0.9-1.114.38.6121413.710.56.83.10
Max. Temperatur (°C)3.64.99.11417.821.223.122.718.813.684.3
Niederschlag (mm)625155526467726561586372
Luftfeuchtigkeit(%)84%81%76%70%70%68%68%69%75%81%87%86%
Regentage (Tg.)9898889878910
Sonnenstd. (Std.)2.63.85.58.49.310.410.69.56.74.42.82.4
https://de.climate-data.org/europa/deutschland/hessen/giessen-151/
April 2004 01
Erfrorene Tomatenpflanze Foto Internet

In den letzten Jahren wurde es immer wärmer, so dass manche Leute glaubten, die Eisheiligen könnten wir vergessen. Dieses Jahr hat uns eines Besseren belehrt. Durch die lange Kälteperiode im April ist der Boden für unsere Exoten noch immer zu kalt. Wieso Exoten? Tomaten, Bohnen, Kürbisse Auberginen, Paprika und viele Zierpflanzen wie z.B. die Petunie, Tagetes, Dahlie stammen aus Mittelamerika, die Heimat der Gurken ist Indien, und diese Länder liegen bekanntlich in den Tropen (alles vom Äquator bis zum 23,5. Breitengrad, ab dem 24. sind es die Subtropen). Außer in den richtigen Wüsten fällt die Temperatur nie unter den Gefrierpunkt. Für diese Pflanzen ist es gut, wenn sie erst dann ins Freie gepflanzt werden, wenn die Bodentemperatur mindestens +10° C beträgt. Um den Frühlingsrückstand aufzuheben, kann man das Beet, in das gepflanzt werden soll, vorher einige Tage mit schwarzer Folie belegen, dann erwärmt sich der Boden bei jeder Sonneneinstrahlung. Gurken und Kürbis möchten 18-22° Tagestemperatur haben, damit sie erfolgreich gedeihen, nachts sollte es nicht kälter als +12° sein. Das ist erst Ende Mai der Fall, daher werden diese beiden Kulturen später als Tomaten und Co ins Freie gepflanzt.

Wieder Ärger mit Grabowski? Nutzen Sie seine Vorarbeit!

Dies ist eine Wiese in Krumbach Anfang März- sieht Ihr Rasen auch so aus? Foto Eveline Renell

Je verdichteter ein Rasen ist, umso mehr muss der Maulwurf graben, um sein Gangsystem zu belüften und der großen Menge an Kohlendioxid, die durch seine körperliche Aktivität entsteht, einen Weg nach außen zu ermöglichen. In besonders feuchten Wiesen wird sogar eine Maulwurfsburg gebaut, Das ist ein großer Haufen von mehr als 40cm Höhe.
Anders als Wühlmäuse schädigen Maulwürfe keine Pflanzen. Sie ernähren sich überwiegend von Regenwürmern, ohne jemals deren Bestand zu gefährden. Daneben stehen auch Engerlinge auf dem Speiseplan. https://www.plantopedia.de/gute-und-schlechte-engerlinge/ Engerlinge sind die Larven von Käfern.
Falls Sie unbedingt einen englischen Rasen haben möchten, sollten sie ihn 400 Jahre lang regelmäßig vertikutieren. Das erleichtert den Maulwürfen die Wohnungsentlüftung und sie buddeln weniger.
Wer aber den Rasen ohnehin in eine Blumenwiese umwandeln möchte, solle sich über Grabowskis Hilfe freuen. Einfach Samen auf den Rasen zu streuen, funktioniert nämlich nicht. Man muss in jedem Fall ein Stück der Rasensoden abtragen. Also gehen Sie folgendermaßen vor:
Nehmen Sie alle Erde bis auf Rasenniveau ab und verwenden sie diese für Aussaaten im Zimmer oder als Blumentopferde. Die Fläche nun nicht glatt klopfen sondern direkt darauf die Samen streuen. Mit feiner Brause kurz angießen. Oder Sie besorgen sich fertige Wiesenpflanzen. Eine pro Hügelfläche reicht.

Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
Maulwurf /Talpa europaea) – ist er nicht knuddelig?
Beide Fotos wikipedia
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
Wiesen-Storchschnabel wird gepflanzt

Normale bis trockene Flächen
Gemeine Schafgarbe
Wiesenmargerite
Kleiner Wiesenknopf
Wiesenstorchschnabel
Kriechender Günsel
Echte Schlüsselblume
Hundsveilchen
Rundblättrige Glockenblume
Tüpfel-Johanniskraut
Moschusmalve
Wiesensalbei

Eher feuchte Flächen
Hohe Schlüsselblume
Kuckuckslichtnelke
Bachnelkenwurz
Wiesenschaumkraut
Sumpfziest
Schlangenknöterich
Märzenbecher
Schachbrettblume

Natürlich gibt es noch viel mehr geeignete Arten. Schauen Sie von Frühling bis Herbst, was auf Biebertaler Wiesen, Weg- und Waldrändern blüht. Ich bin nicht der Meinung, dass das Saatgut unbedingt aus der näheren Umgebung stammen muss. Ausnahme: Man schafft Lebensräume für Insekten, die nur auf eine einzelne Blütenart spezialisiert sind. Momentan ist es jedoch schon hilfreich, die Gesamtanzahl zu erhöhen. Die Kür kommt dann später z.B. mit einem Sandarium. Sandarium für Wildbienen

Winterlinge

Winterlinge

Wenige alte Pflanzen und Sämlinge aus mehreren Jahren
Heller Winterling: Sorte `Schwefelglanz´

Auf Winterlinge möchte ich auf keinen Fall verzichten. Sie fangen mit ihren gelben Köpfchen die Sonne ein. Phänologisch herrschte 2017 noch Winter, denn die Haselkätzchen blühten erst 2 Wochen nach den ersten Winterlingen. 2021 waren die Haseln zwei Wochen früher Die männliche Blüte (Kätzchen) der Haseln zeigen, wann  wettermäßig der Vorfrühling beginnt. Beim schönen Wetter in der letzten Februarwoche waren schon viele Summer und Brummer unterwegs. An den Krokussen naschten fast nur die Hummeln, an den Winterlingen versucht jeder mal sein Glück.
Aus einer einzigen Knolle können im Laufe der Jahre bis zu 40 Blütenstiele sprießen. Man versetzt die Pflanzen am besten jetzt oder wenn sie gerade abgeblüht sind. Die Knollen, die Sie im Herbst kaufen, sind wenig erfolgreich. Von 10 Knöllchen gedeihen maximal 2. Bei Ware aus einem guten Blumenzwiebel-Versandhandel hat man etwas mehr Erfolg, weil die Blumen bis zum Versenden unter optimalen Bedingungen aufbewahrt werden. Im (…)Markt gekaufte sind ausgetrocknet. Lassen sie sich ein Töpfchen mit Winterlingen schenken oder kaufen sie eines auf den vielen Gartenmärkten, die in normalen Jahren im März beginnen.

Im Februar  findet man auch noch die besten Standorte. Das kann ruhig zwischen Stauden sein, die jetzt noch nicht in Erscheinung treten, z. B. Hosta oder Narzissen. Winterlinge brauchen  im Herbst  eine Laubdecke, genauso übrigens wie die später blühenden Buschwindröschen.  Beide miteinander verwandte Arten (Hahnenfußgewächse) sind so genannte Mullbodenbewohner. Sie fühlen sich nicht wohl in Gärten, in denen der Ordnung halber jedes Laubblättchen (und damit wertvoller Humusbildner) abgekratzt wird. Wer möchte schon den Winter ohne warme Kleidung oder warme Decke in eisiger Kälte verbringen?

Wenn sie die Winterlinge auch so mögen wie ich, sollten Sie sie direkt nach der Samenreife aussäen – also im Mai. Sie haben 4 Wochen Zeit. Winterlinge gehen dann in eine Keimruhe, die mehrere Jahre dauern kann. Beim Aussäen bedecken sie auf diese Weise billig eine größere Fläche. Zum anderen wird man nach einigen Jahren merken, dass  sich unterschiedliche Klone gebildet haben mit abweichender Blütezeit. Ich spreche hier erstmal von Eranthis hyemalis. In jedem Fall später blühend ist Eranthis cilicia mit zarteren Blättern. Eranthis pinnatifida blüht cremeweiß. Aber darüber hinaus gibt es auch einige Sorten wie z.B. Schwefelglanz oder Grünling, im Garten unserer Freundin Ruth Treff entstanden.

Wie schreibt Christian Seiffert? Am Anfang Geduld, später Panik. Mit den Winterlingen sei es wie mit der berühmten Geschichte von den  Weizenkörnern auf dem Schachbrett.   

Wer sich für weitere Winterlingssorten interessiert, wird auf der Seite der Gesellschaft der Staudenfreunde (da bin ich Mitglied) fündig gds-staudenfreunde.de/bildergalerien

Keimsprossen aus Hülsenfrüchten

Hülsenfrüchte für Keimlinge

Aus diesem Glas habe ich mit einem Löffel die Samen für einen Eintopf herausgenommen wie sie kamen. Dann mussten sie über Nacht quellen. Für die Keimlinge, die ja oft roh gegessen werden, wurden die weißen Bohnen (unten) entfernt, da sie roh giftig sind (Phaseolus vulgaris). Bei den roten handelt es sich um Azuki-Bohnen (Vigna angularis), die auch in rohem Zustand kein Gift enthalten. Die weitere Vorgehensweise war unterschiedlich.

Links Berglinsen ohne Vorquellung,
rechts eine Hülsenfruchtmischung vorgequollen.
die weißen Bohnen müssen entfernt werden


Die vorgequollenen Samen wurden auf Papier ausgebreitet und mit Folie bedeckt, ein Teil wurde in ein Glas geschüttet. Die ausgebreiteten Samen müssen täglich gegossen werden, die im Glas werden täglich gespült, denn durch das Aufeinanderliegen können sich sonst Fäulniserreger entwickeln. Das Spülwasser ist ein milder Dünger für Zimmerpflanzen im Winter, auch Orchideen. Die Linsen wurden nicht vorgekeimt, auch sie müssen täglich gegossen werden.

2 verschiedene Keimverfahren: im Glas oder auf Papier

Keimlinge im Glas nach 5 Tagen
Links: Die Linsen keimen schnell und können verwendet werden; Oben: Das Spülwasser der Keimlinge aus dem Glas wird zur Pflanzendüngung verwendet

Keimdauer und Verwendung: Die Linsen sind sehr schnell, ebenso die Erbsen, danach folgen die Kichererbsen. In der Regel kann man die Sprossen nach 5 Tagen verwenden. Länger (bis zu 8 Tagen) brauchen die Azukibohnen. Sprossen brauchen kein Licht, vor allem nicht für die Rohverwendung in Salaten.. Meine standen im Licht, sie sind dann würziger und eignen sich besser zum Dünsten. Außerdem sollten die Kichererbsen lieber gedünstet werden, sie haben sonst eine leichte Giftwirkung. Geeignet mit anderen Gemüsen und/oder Geschnetzeltem als Füllung für Wraps und Pfannkuchen. Ich habe Trockenerbsen aus dem Supermarkt verwendet. Die schmecken roh etwas herb. Süßer wären Zuckererbsen, die sind aber recht teuer.

Sprossen und Keimlinge – gesund & lecker

Sprossen und Keimlinge stehen in der ernährungsbewussten Küche hoch im Kurs. Sie enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Außerdem sind sie kalorienarm und enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Während der Keimung kommt es im Keimling zu einer Vielzahl von Stoffwechselaktivitäten. Nährstoffe werden neu gebildet, andere um- oder abgebaut. Der Gehalt verschiedener Vitamine steigt während des Keimvorgangs. Darüber hinaus verändert sich durch Ab- und Umbauprozesse die Fett- und Proteinzusammensetzung der Keimlinge. In fettreichen Samen (zum Beispiel Kürbiskerne) steigen dabei die Gehalte an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Aminosäuren an. Komplexe pflanzliche Kohlenhydrate wie Stärke werden zu einfachen Zuckern umgebaut – dadurch entsteht bei einigen Keimlingen ein süßlicher Geschmack. 1

Der Gehalt an Mineralien und Spurenelementen ist in Sprossen und Keimlingen relativ hoch, so sind sie reich an Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen. In Abhängigkeit von dem Produktionsverfahren kann der Mineralstoffgehalt stark variieren. 
Quelle: .Landesamt Verbraucherschutz Niedersachsen

Möchten Sie ohne Decke im Freien schlafen?

Nutzen Sie das tolle Herbstlaub für den Garten

Zusammengekehrt, aber nicht weggeworfen

Die Frage stelle ich mir in jedem Jahr, wenn ich nackte Gartenbeete sehe. Was früher der Schnee übernahm, müssen wir jetzt tun. Entweder durch Anbau von Gründüngung, die bei Frost erfriert und auf dem Beet liegen bleibt. Oder, indem man das Herbstlaub zusammenkehrt und auf den Beeten ausbreitet.
Und wer schläft da im Freien, wenn der Boden unbedeckt bleibt?

Bakterien – sehen wir nicht =,001 bis 0,005 mm
Pilze – ihr Myzel sehen wir und wir riechen sie, Pilzgeflecht 0,001mm bis mehrere Meter
Verschiedene Einzeller wie Amöben und Geißeltierchen 0,005 bis 0,5mm
Fadenwürmer (Nematoden) 1-50mm lang
Springschwänze = flügellose Insekten 0,1 bis 9mm, zernagen Falllaub
Asseln, kleine Krebse, 8-12mm lang, unter Blumentöpfen, machen aus Pflanzenresten Humus
Gliederfüßler (= Spinnen, Insekten, Milben, u.a.) zerkleinern, transportieren Mineralstoffe
Regenwürmer, etwa 2500 kg pro ha Ackerland, produzieren Wurmhumus

Alle Bodenlebewesen zusammen bezeichnet man als Edaphon (abgeleitet vom griechischen Wort für Erdboden) Das Edaphon, also sämtliche im Boden lebenden Organismen, kann in einem Wald ein Gewicht von rund 25 Tonnen pro Hektar erreichen. Wird der Wald gerodet und als Ackerland genutzt, verringert sich das Edaphon schnell auf vier bis fünf Tonnen pro Hektar. Bodenleben

Fast alle lieben Feuchtigkeit. die finden sie unterm Laub. Das Laub wärmt sie und den Boden. Je wärmer es ist, umso aktiver sind diese Lebewesen. Auf Beeten, die mit Laub bedeckt sind, wird der Boden bei Starkregen nicht weggeschwemmt bzw. nicht verdichtet.
Falls Sie Blumenzwiebeln gesteckt haben, so wachsen die unbeirrt unterirdisch weiter, indem sie erst mal Wurzeln bilden. Das funktioniert umso besser, je wärmer der Boden noch ist. Auch abgefallene, keimende Blumensamen bilden kräftige Wurzeln, die später bei der ersten Frühlingstrockenheit viel besser Wasser ziehen können. Im Wesentlichen helfen Sie mit einer Laubdecke jedoch allem, was natürlicherweise im Boden lebt, sich von Pflanzenresten inklusive Herbstlaub ernährt und nebenbei wunderbaren Kompost daraus macht.

Also gönnen Sie sich etwas weniger Arbeit, indem Sie das Laub auf den Beeten liegen lassen. Vom Rasen sollten Sie es mit dem Rasenmäher entfernen. Das gehäckselte Laub ist gut für die Beete mit Schneeglöckchen oder andere Frühblüher, weil es zu deren Blütezeit fast zerfallen ist und nicht abgeharkt werden muss. Die Bäume haben große Mengen an Mineralstoffen aus dem Boden gezogen, die sie mit abgefallenen Laub wieder abgeben. Nutzen Sie diesen Schatz! Für die Tonne ist er zu schade.