Empfehlenswerte Gartenpflanzen für den Sommer
Viele Menschen fahren im Sommerurlaub ans Mittelmeer. Gar nicht selten sieht es dort zwischen Juni und August so aus wie bei uns in diesem Jahr. Ich stelle mich darauf ein, dass es bei uns zukünftig noch öfter so sein wird. Die Hauptblütezeit haben wir dann von September bis November und ab Anfang Februar bis Mai. Es kommt halt darauf an, was man pflanzt.
Wer nicht auf Sommerblumen verzichten möchte, hat folgende Möglichkeiten:
– Herbstaussaat direkt ins Beet: Dazu eignen sich Ringelblumen, Rittersporn, Jungfer im Grünen, Klatsch- und Schlafmohn, Kornblumen, Nadelkerbel, Bartnelken, Goldlack, auch Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Tausendschön Königskerzen und Nachtkerzen. Die Vorteile der Herbstaussaat: Der Boden ist warm, in den kühleren Nächten kondensiert der Tau und steht den Samen zum Quellen zur Verfügung. Regen und Gießwasser verdunsten kaum noch. Die Pflanze konzentriert sich auf die Wurzelbildung, d.h. sie bildet längere und besser verzweigte Wurzeln. Die Pflanzen werden kräftiger sein und mit Trockenphasen besser klar kommen.
Herbstaussaat geht aber auch bei Gemüse: Ab August bis zum Oktober können die Schnellentwickler, wie z. B. Pflück- und Schnittsalat, Feldsalat, Spinat, Radieschen, Rukola, Kresse und Asiasalate ausgesät werden. Sie benötigen nur wenige Wochen von der Aussaat bis zur Ernte, noch vor dem ersten Frost. Wenn Sie noch Samen übrig haben, können Sie auch die im Foto abgebildeten Radicchio, Catalogna oder `Variegata del Castelfranco´ oder verschiedene Kohlarten aussäen. Das gibt keine Köpfe mehr, aber Blätter zum Pflücken. Es gibt aber auch Sorten, die bis Oktober gesät werden, um im nächsten Frühjahr einen besseren Start zu haben: Wintererbsen, Wintersalat, Winterblumenkohl. Sie gehen in geringer Höhe – 4-6 cm – in den Winter und treiben bereits weiter, wenn der Boden sich auf über 4°C erwärmt. Sie haben die gleichen Vorteile wie bei den Blumen genannt.
Pflanzen Sie Bäume, Sträucher (z.B. Rosen) wieder wurzelnackt im Herbst und nicht aus dem Container. Achten Sie bei Topfstauden darauf, dass sie nicht “überständig” sind. Wenn die Wurzeln sich nämlich schon an der Topfwand kringeln, nutzt auch das empfohlene Anschneiden nicht viel zur Neubildung.
Weitere empfehlenswerte Stauden finden Sie auf dem Kreisel vor Heuchelheim und auf dem öffentlich zugänglichen Gelände der Firma Dormiente.
Zwei Klimagewinner: Die meisten Leute, die es schon mal mit Artischocken versucht haben, haben die Pflanzen über Winter verloren. Das Foto unten entstand zwar in der Pfalz, aber es wird immer leichter mit der Kultur auch bei uns. Ein Mimöschen war bisher die Säckelblume, von der es etliche schöne Sorten gibt. Das ändert sich gerade.
Die richtigen Pflanzen für heiße Sommer sind die aus dem Mittelmeerraum stammenden Halbsträucher wie Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymianarten, Johanniskräuter, Gamander (Teucrium).
Sogar Zistrosen gedeihen schon bei uns. Bei den Sträuchern kann ich die schmalblättrige Ölweide (Eleagnus angustifolius) wärmstens empfehlen. Sie sieht den Olivenbäumen sehr ähnlich (verwandt), ist aber immun gegen Hitze und Frost. Die oft geschmähten Geranien (Pelargonium-Sorten) kommen gut mit der Hitze klar. Viele einfach blühende haben in diesem Sommer sogar Samen gebildet. Von Fuchsien muss ich mich wohl bald verabschieden. Dagegen kommen die Schatten liebende Begonien (Knollen-, Baumbegonie) und die Funkien (Hosta) mit wenig Wasser aus – einmal gießen pro Woche reichte. Sie sind mir jetzt die idealen Kübelpflanzen im Halbschatten. Die Farne sind fast alle gewelkt, aber der Schildfarn stand 1a da (Polystichum setiferum). Zuverlässig grün waren fast alle Arten und Sorten von Elfenblumen (Epimedium)
Verabschieden müssen wir uns wohl von Phlox und Sonnenbraut. Sie stammen zwar aus den amerikanischen Prärien, wollen aber feuchten Boden. Gut geeignet sind dagegen Wegwarten, Schafgarben, Goldruten, lauter Pflanzen mit Pfahl- bzw. anderen Speicherwurzeln.
Nächste Folge: Wasser wird zum raren Gut Teil 3: die Bodenpflege